NIERENKREBS

Jedes Jahr erkranken in Deutschland nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts etwa 14.500 Menschen an Nierenkrebs. Davon etwa 9.300 Männer und 5.200 Frauen. Wer raucht und / oder Alkohol trinkt oder wer als Passivraucher oft Rauch ausgesetzt ist, hat ein erhöhtes Risiko, an Nierenkrebs zu erkranken. Ein weiterer Risikofaktor für Nierenkrebs ist Übergewicht.

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Nierenkrebs – Was sind die Ursachen?

Die Ursachen für Nierenkrebs sind nicht eindeutig geklärt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben aber einige Faktoren nachweisen können, die das Erkrankungsrisiko für Nierenkrebs erhöhen. Dazu gehören etwa Rauchen und Übergewicht.

Krebs ist der Überbegriff für bösartige Neubildungen beziehungsweise Tumoren, die aus veränderten Zellverbänden entstehen. Diese Veränderung ist der entscheidende Schritt von einer normalen Zelle zu einer bösartigen Tumorzelle. Sie vermehrt sich dann ungehindert, bis schließlich viele Millionen Zellen eine Geschwulst bilden. Schreitet die Erkrankung weiter fort, können Tumorzellen auch in benachbarte Gewebe und Organe wandern und dort Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden.

Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 22 von 100.000 Männern und etwa 12 von 100.000 Frauen an Nierenkrebs. Mit rund 14.500 Neuerkrankungen jährlich stehen Nierenkarzinome damit in Deutschland hinter Prostatakrebs und Harnblasenkrebs an dritter Stelle der häufigsten urologischen Tumoren. Das mittlere Erkrankungsalter für Nierenkrebs liegt für Männer bei 68, für Frauen bei 71 Jahren.

Aufbau und Funktion der Nieren

Der Körper entsorgt feste, nicht mehr benötigte Stoffwechselprodukte über den Darm. Lösliche Stoffe werden durch den Urin mithilfe der ableitenden Harnwege (Urogenitaltrakt) ausgeschieden.

Zu diesem lebenswichtigen System gehören alle Organe, die den Urin bilden, sammeln und transportieren:

  • Die Nieren und die Harnleiter (Ureter) bilden den oberen Abschnitt.
  • Die Blase und die Harnröhre (Urethra) bilden den unteren Abschnitt.
  • Die Harnausscheidung regelt auch den Wasser- und Salzhaushalt unseres Körpers.

Der in der Niere produzierte Urin gelangt über das Nierenbecken durch einen der beiden etwa 25 bis 30 Zentimeter langen Harnleiter in die Blase. Dort wird der Urin gesammelt, bis er über die Harnröhre ausgeschieden wird. Ein Schließmuskel am Übergang von der Blase zur Harnröhre kontrolliert den Abfluss des Urins. Bei Männern verläuft die etwa 20 Zentimeter lange Harnröhre durch die Vorsteherdrüse (Prostata) und den Penis bis zur Eichel. Bei Frauen ist die Harnröhre nur etwa drei bis fünf Zentimeter lang; sie führt von der Blase direkt durch den Beckenboden und mündet in den Scheidenvorhof.

Die Nieren sind das Klärwerk des Körpers: Sie filtern Endprodukte des Stoffwechsels aus dem Blut heraus und regeln den Wasser- und Salzhaushalt des Körpers. Fallen die Nieren aus, fehlt diese Reinigungs- und Steuerfunktion. Der Körper würde innerhalb kurzer Zeit von innen vergiftet. Darüber hinaus bilden die Nieren verschiedene lebenswichtige Hormone.

Die bohnenförmigen Nieren sind doppelt (paarig) angelegt und liegen im hinteren Bauchraum links und rechts von der Wirbelsäule. Die rechte Niere sitzt etwas tiefer als die linke, da sich oberhalb in ihrer unmittelbaren Nähe die Leber befindet.

Die Nieren sind von Bindegewebe und zusätzlich von einer Fettkapsel umgeben. Damit sie ihre Aufgabe erfüllen können, sind die Nieren mit großen Blutgefäßen verbunden: Die Nierenarterien führen das zu reinigende Blut in die Niere hinein, die Nierenvenen leiten das gereinigte Blut wieder heraus.

Beim Erwachsenen ist jede Niere bis zu zwölf Zentimeter lang, bis zu sieben Zentimeter breit und bis zu vier Zentimeter dick. Eine Niere wiegt etwa 200 Gramm.

Mit bloßem Auge lassen sich bei der Niere zwei Schichten erkennen: die äußere Rindenschicht und die innere Markschicht. Unter dem Mikroskop werden dann die kleinsten Einheiten sichtbar, in denen die Harnbildung abläuft, die Nephrone. Sie bestehen aus dem Nierenkörperchen, das in der Rindenschicht liegt, und einem Schlauchsystem (Tubulusapparat) in der Markschicht. Jede menschliche Niere enthält etwa 1,2 Millionen dieser winzigen Systeme. Das Schlauchsystem mündet in die Nierenkelche, die den fertigen Harn auffangen und in den Sammelraum, das Nierenbecken, leiten.

Wie wird der Harn gebildet?

Das Blut fließt durch die Nierenarterie in die Nierenkörperchen, wo der sogenannte Primärharn in das Schlauchsystem gefiltert wird. Diese noch relativ große Menge wird im Schlauchsystem verringert: Dem Primärharn werden Wasser und Salze entzogen und in den Körper zurückgeführt. Übrig bleibt der konzentrierte Harn, der über die Nierenkelche in das Nierenbecken und von dort über die Harnleiter in die Blase geleitet wird. Je nachdem, wieviel ein Erwachsener trinkt, scheidet er täglich etwa einen bis eineinhalb Liter Harn aus.

Welche Arten von Nierenkrebs gibt es?

Nierenkrebs umfasst alle bösartigen Erkrankungen der Niere. Ausgenommen sind die sogenannten urothelialen Karzinome des Nierenbeckens. Diese gehen von der Schleimhaut des ableitenden Harntraktes aus (Nierenbecken, Harnleiter, Blase). Sie zählen somit nicht zu den Nierenkarzinomen und werden daher hier nicht weiter beschrieben.

Auch der sehr seltene Nierenkrebs bei Kindern ist eine eigene Tumorart. Dieser sogenannte Wilms-Tumor (auch: Nephroblastom) wird hier ebenfalls nicht weiter erwähnt.

Etwa fünf Prozent aller Nierentumoren sind gutartig (Onkozytome, Papilläre Adenome, Metanephrische Tumoren). Auch wenn manche dieser Tumoren im Ultraschall oder in der Computertomographie charakteristische Befunde zeigen, kann nur die Untersuchung einer Gewebeprobe durch den Pathologen sicher feststellen, ob sie gut- oder bösartig sind.

Nierentumoren treten nicht bevorzugt auf einer bestimmten Seite auf. Selten entsteht die Erkrankung auf beiden Seiten gleichzeitig.

Mit 90 Prozent sind Nierenzellkarzinome die häufigsten bösartigen Nierentumoren.

Was sind Risikofaktoren für die Entstehung von Nierenkrebs?

Es gibt verschiedene Faktoren, die Ihr Risiko, dass Sie an Nierenkrebs erkranken, erhöhen. Dazu gehört auch der individuelle Lebensstil. Wer beispielsweise raucht oder übergewichtig ist, hat ein höheres Risiko, an Nierenkrebs zu erkranken. Es gibt Hinweise darauf, dass das Risiko wieder sinkt, wenn man mindestens zehn Jahre nicht mehr raucht.

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Bluthochdruck ist ebenfalls ein Risikofaktor für Nierenkrebs. Das Risiko kann gesenkt werden, wenn der Blutdruck medikamentös gut eingestellt wird.

In weniger als jedem zehnten Fall ist Nierenkrebs erblich bedingt. Das Risiko ist um das Zwei- bis Vierfache höher, wenn Verwandte ersten Grades (Eltern, Kinder) oder zweiten Grades (Großeltern, Geschwister) an Nierenkrebs erkrankt sind.

Das Risiko für Nierenkrebs steigt außerdem an, wenn eine terminale Niereninsuffizienz, also ein dauerhaftes Nierenversagen vorliegt.

Wichtig: Wenn einer oder mehrere dieser Risikofaktoren auf Sie zutreffen, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass Sie erkranken werden. Aber Ihr persönliches Risiko ist erhöht. Achten Sie auf Veränderungen in Ihrem Körper, und gehen Sie zum Arzt, wenn Ihnen etwas seltsam vorkommt.

Sie können Ihr persönliches Risiko, an Nierenkrebs zu erkranken, verringern: Bewegen Sie sich regelmäßig, ernähren Sie sich ausgewogen und rauchen Sie nicht.

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Nierenkrebs: Symptome

Bei Nierenkrebs sind die Symptome zu Beginn oft nicht vorhanden beziehungsweise so allgemein und uncharakteristisch, dass sie auch eine ganz andere Ursache haben können. Deshalb ist es wichtig, dass Sie bei bestimmten Nierenkrebs-Symptomen frühzeitig zu Ihrem Arzt gehen. Er kann untersuchen, woran es liegt – und die nächsten Schritte einleiten.

Wie bei vielen Krebserkrankungen (Karzinomen) sind die Symptome bei Nierenkrebs zu Beginn der Erkrankung häufig uncharakteristisch und können auch eine völlig andere Ursache haben. Allerdings zögern viele Menschen den Besuch beim Arzt aus Angst vor der befürchteten Diagnose hinaus.

Gehen Sie bei diesen Anzeichen für Nierenkrebs zu Ihrem Arzt:

  • Rötliche bis braune Verfärbung des Urins, verursacht durch Blut im Urin (Hämaturie)
  • Knochenschmerzen und -instabilitäten
  • Allgemeines Unwohlsein, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Blutarmut, Fieber, hoher oder niedriger Blutdruck, Darmbeschwerden, ständige Abgeschlagenheit / Müdigkeit

Diese Warnzeichen können auch bei anderen gutartigen oder bösartigen Erkrankungen auftreten. Die Ursache für Ihre Beschwerden kann nur ein Arzt feststellen, gehen Sie deshalb bald zu Ihrem Arzt. Wenn er einen harmlosen Grund findet, können Sie beruhigt sein. Sollte aber Nierenkrebs festgestellt werden, sind die Heilungschancen umso größer, je früher die Erkrankung festgestellt wird.

Ausführliche Informationen über Nierenkrebs finden Sie auch in den Patientenleitlinien „Nierenkrebs – Frühes Stadium“ sowie „Nierenkrebs – Fortgeschrittenes Stadium“.

Diagnose von Nierenkrebs

Bei Nierenkrebs ist eine frühzeitige Diagnose wichtig, denn je früher er erkannt wird, desto besser sind in vielen Fällen die Heilungs- und Überlebenschancen. Allerdings haben viele Menschen Angst davor, in eine medizinische Mühle zu geraten, wenn sie den Verdacht haben, dass sie an Nierenkrebs erkrankt sein könnten. Deshalb schieben sie den Besuch beim Arzt immer weiter hinaus. So verständlich diese Angst auch ist: Es ist wichtig, dass Sie möglichst bald zum Arzt gehen.

Die Untersuchungen im Rahmen der Diagnose von Nierenkrebs sollen folgende Fragen klären:

  • Haben Sie wirklich einen Tumor der Nieren?
  • Ist dieser gut- oder bösartig?
  • Welche Art von Nierenkrebs ist es genau?
  • Wo sitzt der Tumor der Niere?
  • Wie ist Ihr Allgemeinzustand?
  • Wie weit ist die Erkrankung fortgeschritten? Gibt es Metastasen?
  • Mit welcher Nierenkrebs-Behandlung kann für Sie der beste Erfolg erreicht werden?
  • Welche Behandlung kann Ihnen zugemutet werden?

Hinweis: Eine Nierenkrebs-Behandlung lässt sich nur dann sinnvoll planen, wenn vorher genau untersucht worden ist, woran Sie leiden.

Dabei haben die einzelnen Untersuchungen zwei Ziele: Sie sollen den Verdacht, dass Sie an Nierenkrebs erkrankt sind, bestätigen oder ausräumen. Wenn sich der Verdacht bestätigt, müssen Ihre behandelnden Ärzte feststellen, wo genau der Tumor an der Niere sitzt, wie groß er ist, aus welcher Art von Zellen er besteht und ob er vielleicht schon Tochtergeschwülste gebildet hat.

Ihr Arzt wird Ihnen erklären, welche Untersuchungen notwendig sind, um die Diagnose von Nierenkrebs zu sichern. Meist wird es mehrere Tage oder sogar Wochen dauern, bis alle Untersuchungen abgeschlossen sind und die Ergebnisse vorliegen. Werden Sie dabei nicht ungeduldig, denn je gründlicher Sie untersucht werden, desto genauer kann die weitere Nierenkrebs-Behandlung für Sie festgelegt werden.

Wenn alle Ergebnisse vorliegen, wird Ihre Behandlung geplant. Ihr Arzt wird Ihnen genau erklären, welche Möglichkeiten es gibt, wie sich die Behandlung auf Ihr Leben auswirkt und mit welchen Nebenwirkungen Sie rechnen müssen. Die endgültige Entscheidung über Ihre Nierenkrebs-Behandlung werden Sie gemeinsam mit den behandelnden Ärzten treffen. Dabei ist es von Anfang an wichtig, dass sich ein vertrauensvolles Patienten-Arzt-Verhältnis entwickelt.

Wichtig: Fühlen Sie sich allerdings bei Ihrem behandelnden Arzt nicht gut aufgehoben oder möchten Sie, dass ein anderer Arzt die vorgeschlagene Behandlung bestätigt, dann scheuen Sie sich nicht, eine zweite Meinung bei einem anderen (Fach-)Arzt einzuholen. Diese ärztliche Zweitmeinung steht Ihnen unter bestimmten Umständen laut Patientenrechtegesetz zu.

Um Nierenkrebs abzuklären, werden bildgebende Verfahren wie eine Angiographie (Röntgenaufnahme der Gefäße mit Kontrastmittel) oder ein sogenanntes Ausscheidungsurogramm heutzutage nur noch in bestimmten Situationen eingesetzt.

Ihre Krankengeschichte (Anamnese)

Im Rahmen der Diagnose von Nierenkrebs wird ihr Arzt in einem ausführlichen Gespräch nach Ihren aktuellen Beschwerden fragen und wie lange sie diese schon haben. Er wird sich auch danach erkundigen, welche Krankheiten Sie früher bereits hatten und welche Sie vielleicht gerade haben. Auch Faktoren, die Ihr Nierenkrebsrisiko erhöhen, sind für ihn wichtig. Denken Sie daran, dass Sie Ihrem Arzt sagen, welche Medikamente Sie einnehmen, auch ergänzende Mittel, die Ihnen kein Arzt verordnet hat (zum Beispiel Johanniskraut, Gingkopräparate oder grüner Tee). Denn diese Substanzen können Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten verursachen.

Tipp: Vielleicht machen Sie sich vor dem Arztbesuch schon ein paar Notizen, damit Sie in dem Gespräch auch an alles denken.

Beschreiben Sie Ihrem Arzt all Ihre Beschwerden und Vorerkrankungen. Selbst Einzelheiten, die Ihnen unwichtig erscheinen, können für Ihren Arzt wichtig sein. Dazu gehören auch Informationen darüber, ob Sie vielleicht in Ihrem Beruf Faktoren ausgesetzt sind, die das Nierenkrebsrisiko erhöhen können. Der Arzt wird Sie aber auch nach bestimmten Dingen fragen und sich so ein umfassendes Bild machen.

Auch wenn Nierenkrebs kein medizinischer Notfall ist: Falls Sie typische Nierenkrebs-Symptome haben und deshalb der Verdacht besteht, dass Sie eine Nierenkarzinom haben, sollte Ihr Arzt schnell weitere Untersuchungen veranlassen, damit die Behandlung beginnen kann.

Blutuntersuchungen

Als nächsten Schritt der Nierenkrebs-Diagnose wird ihr Arzt eine Blutuntersuchung durchführen. Ihr Blut ist eine wichtige Informationsquelle: Es gibt zum Beispiel Auskunft über Ihren Allgemeinzustand und über die Funktion einzelner Organe. Diese Informationen braucht der behandelnde Arzt vor einer geplanten Nierenkrebs-Therapie, etwa

Leider gibt es im Blut und Urin bisher keine spezifischen Tumormarker, um Nierenkrebs zu erkennen.

Ultraschall (Sonographie)

Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung kann bereits der Hausarzt oder der Urologe in der Praxis Veränderungen der Nieren feststellen. Bei Verdacht auf einen Tumor wird im Rahmen der Diagnose von Nierenkrebs gewöhnlich anschließend eine Computertomographie oder eine Kernspintomographie durchgeführt.

Computertomographie (CT)

Bei Verdacht auf Nierenkrebs wird die Computertomographie sowohl mit als auch ohne Kontrastmittel durchgeführt, um Veränderungen möglichst gut darstellen zu können. Mithilfe der CT können auch Metastasen (etwa in der Lunge oder den Lymphknoten) aufgespürt werden. Außerdem erhält der Operateur dadurch wichtige Hinweise darüber, ob er das Nierenkarzinom entfernen kann und wie umfangreich die Operation sein wird.

Kernspintomographie (MRT)

Eine Kernspintomographie (auch Magnetresonanztomographie, MRT) wird durchgeführt, wenn der Verdacht besteht, dass der Nierenkrebs sich auf das umliegende Gefäßsystem ausgebreitet hat. Auch bei Unklarheiten in der Computertomographie (CT) oder bei Verdacht auf Metastasen in den Knochen oder im Gehirn wird die MRT bevorzugt eingesetzt.

Um Nierenkrebs abzuklären, werden bildgebende Verfahren wie eine Angiographie (Röntgenaufnahme der Gefäße mit Kontrastmittel) oder ein sogenanntes Ausscheidungsurogramm heutzutage nur noch in bestimmten Situationen eingesetzt.

Gewebeentnahme (Biopsie)

In einigen Fällen ist es im Rahmen der Diagnose von Nierenkrebs sinnvoll, Gewebe zu entnehmen und genauer zu untersuchen (Biopsie):

  • Der Tumor der Niere kann mithilfe einer Gewebeentnahme nachgewiesen und hinsichtlich seiner Aggressivität klassifiziert werden (Grading).
  • Wenn der Tumor nicht behandelt, sondern zunächst lediglich aktiv überwacht wird, ist im Vorfeld eine Gewebeentnahme sinnvoll. So kann sich der behandelnde Arzt einen Überblick über das Verhalten und die Biologie des Tumors der Niere verschaffen.

Auch bei alternativen Therapieverfahren, wie beispielsweise einer Hitzetherapie (Radiofrequenzablation) des Tumors, sollte vorher eine Biopsie erfolgen.

Stadieneinteilung (Staging oder Ausbreitungsdiagnostik)

Eine zielgerichtete, wissenschaftlich gesicherte Therapie von Nierenkrebs kann nur erfolgen, wenn genau bekannt ist, wie weit sich die Krankheit ausgebreitet hat. Die Untersuchungen, die klären sollen, wie groß der Tumor der Niere ist, wo er sitzt und ob Metastasen entstanden sind, nennt man Staging. Die Einteilung in die verschiedenen Stadien erfolgt nach einem international gültigen System für Ärzte, der TNM-Klassifikation.

Klassifikation und Stadieneinteilung von Nierenkrebs

Der Körper eines Menschen besteht aus sehr vielen unterschiedlichen Geweben und Zellen. Dementsprechend unterschiedlich ist auch das bösartige Wachstum eines Tumors der Niere. Für die Nierenkrebs-Behandlung ist es wichtig, den genauen Steckbrief Ihrer Erkrankung zusammenzustellen.

Dazu gehören die Informationen darüber, zu welchem Zelltyp der Nierenkrebs gehört, wie bösartig er ist, wie schnell er wächst, ob er bereits die Organgrenzen überschritten oder sich sogar im Körper ausgebreitet hat.

Hinweis: Es ist sehr wichtig, diese Einzelheiten genau zu kennen. Erst dann lässt sich eine Nierenkrebs-Behandlung zusammenstellen, die für Sie und den Verlauf Ihrer Erkrankung am besten geeignet ist.

Aus den Ergebnissen aller bisher durchgeführten Untersuchungen ermittelt der Arzt das genaue Krankheitsstadium (Staging, Stadieneinteilung). Um dieses so zu beschreiben, dass jeder Arzt es richtig einordnen kann, gibt es international einheitliche Einteilungen (Klassifikationen). Bei Nierenkrebs sind dies die TNM-Klassifikation sowie das WHO-ISUP-Grading.

TNM-Klassifikation von Nierenkrebs

  • T (Tumor) beschreibt, wie groß der Primärtumor ist
  • N (Nodi = Knoten) beschreibt, ob Lymphknoten befallen sind, wie viele es sind und wo
  • M (Metastasen) beschreibt, ob Fernmetastasen vorliegen und wo

Kleine Zahlen, die den Buchstaben jeweils zugeordnet sind, geben an, wie weit sich das Nierenkarzinom bereits ausgebreitet hat.

Stadieneinteilung für Nierenkrebs
Die Bedeutungen für T

T0 = Primärtumor kann nicht nachgewiesen werden
T1 = Tumor begrenzt auf Niere, ≤ 7 cm
T1a = Tumor ≤ 4cm
T1b = Tumor > 4 – 7 cm
T2 = Tumor begrenzt auf Niere, > 7 cm
T2a = Tumor > 7 – 10 cm
T2b = Tumor > 10 cm
T3 = Tumor breitet sich in Venen oder umliegendes Gewebe aus, aber nicht in Nebenniere oder über Nierenfaszie hinaus
T3a = Tumor breitet sich in Nierenvene aus oder in umgebendes Fettgewebe
T3b = Tumor breitet sich über Hohlvene bis unters Zwerchfell aus
T3c = Tumor breitet sich über Hohlvene bis übers Zwerchfell aus
T4 = Tumor breitet sich in Nebenniere und über Nierenfaszie hinaus aus

Die Bedeutungen für N

NX = Lymphknoten in der Umgebung des Tumors können nicht beurteilt werden
N0 = Keine Lymphknotenmetastasen
N1 = Mestastasen in Lymphknoten

Die Bedeutungen für M

M0 = keine Fernmetastasen
M1 = Fernmetastasen

Nierenkrebs im Frühstadium ohne Lymphknoten- und Fernmetastasierung würde damit zum Beispiel als T1N0M0 bezeichnet.

WHO-ISUP-Grading

Das WHO-ISUP-Grading bei Nierenkrebs orientiert sich daran, wie sehr sich die Krebszellen (insbesondere der Zellkern, auch Nukleolus) vom normalen Nierengewebe unterscheiden. Gemeinsam mit der TNM-Klassifikation kann der Tumor so charakterisiert und die beste Therapie geplant werden.

Gut zu wissen: Das Grading reicht von Grad 1 bis Grad 4.

Je höher der Grad

  • Desto weniger ähneln die Zellen dem ursprünglichen Nierengewebe
  • Desto aggressiver ist der Tumor

Therapie von Nierenkrebs

Die Behandlung von Nierenkrebs soll die Erkrankung dauerhaft heilen oder das Nierenkarzinom zumindest in Schach halten. Wenn Nierenkrebs nicht behandelt wird, breitet er sich aus, streut im Körper Tochtergeschwülste und führt früher oder später zum Tod.

Jede Behandlung von Nierenkrebs soll den Tumor – und wenn Tochtergeschwülste vorliegen, möglichst auch diese – vollständig entfernen oder vernichten, sodass der Betroffene dauerhaft geheilt ist. Eine solche Behandlung heißt kurative Therapie. Lässt sich dieses Ziel nicht erreichen, versucht man, den Tumor der Niere möglichst lange zu kontrollieren und gleichzeitig die Lebensqualität zu erhalten. Diese Behandlung heißt palliative Medizin.

Die Behandlung des Nierenkrebses richtet sich nach dem Tumorstadium. Sie kann erst festgelegt werden, wenn alle diagnostischen Verfahren abgeschlossen sind.

Tumoren, die auf die Niere begrenzt sind, werden in erster Linie operiert. Bei der Operation wird ein Teil der Niere oder (selten) die komplette Niere entfernt. Die größten Heilungschancen bestehen, wenn das Nierenkarzinom vollständig entfernt werden kann.

Bei kleinen Nierentumoren (kleiner vier Zentimeter) können alternativ ablative Verfahren (ablativ = abtragend) in Form von Kälte oder Radiofrequenz angewendet werden. Dies geschieht jedoch meist in Fällen, in denen eine Operation beispielsweise aufgrund hohen Alters oder schwerer Erkrankung des Patienten nicht möglich ist oder der Patient eine Operation ablehnt.

Eine engmaschige Beobachtung (aktive Überwachung) sollte auf ältere Patienten oder Patienten mit vielen Nebenerkrankungen und kleinen Nierentumoren beschränkt bleiben.

Die genannten Verfahren können auch angewendet werden, wenn der Tumor sich über die Niere hinaus ausgebreitet hat oder sich bereits Metastasen gebildet haben. Hier können außerdem medikamentöse Therapien (zielgerichtete, systemische Therapie) eingesetzt werden.

Therapie des lokal begrenzten Nierenkrebses

Operation

Ist das Nierenkarzinom auf die Niere begrenzt und hat noch keine Metastasen gebildet, kann er vollständig operativ entfernt werden. Dabei wird die Niere im besten Fall teilweise (partielle Nierenresektion), wenn nötig vollständig (radikale Nierenresektion) entfernt. Durch die Operation ist in vielen Fällen eine Heilung von Nierenkrebs möglich. Darum ist es wichtig, dass ein Nierentumor frühzeitig erkannt wird. Solange der Tumor keine Metastasen gebildet hat, wird vor einer Operation keine medikamentöse Therapie (neoadjuvante Therapie) durchgeführt.

Es gibt verschiedene operative Verfahren, um einen Nierentumor zu entfernen:

  • Ein größerer Schnitt über die Bauchhöhle oder über die Seite (offene Operation)
  • Mehrere kleinere Schnitte für schonende, sogenannte minimal-invasive Verfahren (Laparoskopie; daVinci / roboterassistierte Operation)

Besteht der Verdacht, dass sich Metastasen des Nierenkrebses gebildet haben, werden in der gleichen Operation die anliegenden Nebennieren und / oder benachbarte Lymphknoten entfernt.

Komplikationen (etwa Blutungen oder Verletzung benachbarter Organe) treten bei der Operation eines Nierentumors selten auf.

Adjuvante Therapie

Bei Vorliegen bestimmter Tumorstadien, die mit einem erhöhten Rückfallrisiko verbunden sind, kann nach der Operation, in der der Nierenkrebs vollständig im Gesunden – das heißt durch Schneiden im unveränderten, gesunden Gewebe – entfernt wurde, eine zusätzliche medikamentöse Therapie (adjuvante Therapie) sinnvoll sein. Hier wird Patienten mit einem klarzelligen Nierenzellkarzinom mit einem intermediär-hohen beziehungsweise hohem Risiko die Therapie mit dem Checkpointinhibitor Pembrolizumab (siehe unten) empfohlen. 

Eine Sonderform der adjuvanten Therapie stellt die Behandlung von Patienten nach radikaler operativer Entfernung einer oder mehrerer Metastasen dar (Oligo-Metastasierung). Hierdurch wird ein sogenannter NED-Status (no evidence of disease, d. h. kein Tumornachweis) erreicht. Auch in diesem Sonderfall kann eine adjuvante Immuntherapie mit Pembrolizumab sinnvoll sein. Allerdings konnte bisher – auch aufgrund der relativ kurzen Nachbeobachtung – noch kein Überlebensvorteil durch die adjuvante Therapie gezeigt werden.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten von Nierenkrebs

Es kann vorkommen, dass eine Operation nicht möglich ist – etwa, wenn neben dem Nierenkrebs weitere Erkrankungen vorliegen oder bei alten Patienten. Dann kann der Nierentumor mit anderen Verfahren behandelt werden:

Die Tumorzellen werden bei diesen Verfahren abgetötet. Diese Behandlungen sind meist gut verträglich. Dennoch können auch hier Nebenwirkungen auftreten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die spezifischen Nebenwirkungen der einzelnen Verfahren.

Die Heilungsaussichten sind jedoch schlechter als bei einer Operation. Daher sollte vor der Behandlung eine Gewebeprobe entnommen werden (Biopsie).

    Aktive Überwachung

    Bei der aktiven Überwachung von Nierenkrebs wird der Tumor nicht behandelt, sondern engmaschig beobachtet. Die aktive Überwachung ist besonders dann sinnvoll, wenn die Lebenserwartung verkürzt ist oder andere Erkrankungen vorliegen. Auch in diesem Rahmen kann eine Biopsie sinnvoll sein.

    Die aktive Überwachung kann jederzeit abgebrochen werden, um eine andere Art der Nierenkrebs-Behandlung zu wählen. Das kann nötig sein, wenn

    • Der Wunsch des Betroffenen sich ändert
    • Das Nierenkarzinom sich verändert oder vergrößert
    • Der Tumor Komplikationen (etwa Blutungen) verursacht

    Kryoablation

    Bei der Kryoablation wird eine Kältesonde (Kryosonde) in den Nierentumor eingebracht. Das kann über die Haut (perkutan) geschehen. Alternativ wird die Niere operativ freigelegt. Die Kältesonde wird dann direkt in den Tumor der Niere eingeführt und die Operation optisch (laparoskopisch) überwacht. Bei Temperaturen von –60 bis –70 Grad Celsius werden die Tumorzellen so abgetötet.

      Radiofrequenzablation

      Die Radiofrequenzablation (RFA) dient bei Nierenkrebs dazu, in einem begrenzten Bereich (lokal) Gewebe zu zerstören. Dazu wird über die Haut eine Sonde ins Tumorgewebe eingebracht. Anders als bei der Kryoablation werden die Tumorzellen hier über große Hitze zerstört.

        Stereotaktisch-ablative Radiotherapie

        Bei der stereotaktisch-ablativen Radiotherapie (stereotactic ablative body radiotherapie, SABR) zerstören hochenergetische Röntgenstrahlen das Tumorgewebe des Nierenkrebses. Umgebendes Gewebe wird geschont, indem die Strahlen fokussiert eingesetzt werden. Die SABR wird in drei bis acht Sitzungen durchgeführt.

          Therapie des fortgeschrittenen und metastasierten Nierenkrebses

          Operation

          Im Gegensatz zu Metastasen reagieren Nierentumoren wenig auf medikamentöse Therapien. Hat der Nierentumor bereits Metastasen gebildet, kann es daher sinnvoll sein, zunächst den Nierentumor operativ zu entfernen. Anschließend können auch die Metastasen operativ entfernt oder medikamentös behandelt werden.

          Ob eine Operation durchgeführt werden kann, hängt von folgenden Fragen ab:

          • Wie ist der Gesundheitszustand des Betroffenen?
          • Bestehen Vorerkrankungen?
          • Ist die Nierenfunktion eingeschränkt?
          • Bereitet der Tumor der Niere Beschwerden (Schmerzen, Gewichtsverlust, blutiger Stuhl, Bluthochdruck)?
          • Können der Tumor und sämtliche Metastasen vollständig entfernt werden?

          Knochenmetastasen können den Knochen instabil machen und Schmerzen verursachen. Sitzen die Metastasen an der Wirbelsäule, können außerdem neurologische Störungen (etwa Lähmungen) auftreten. Liegen eine oder mehrere dieser Beschwerden vor, kann der Knochen mithilfe einer Operation stabilisiert werden. Anschließend können die Knochenmetastasen bestrahlt werden, um einer neuen Instabilität vorzubeugen.

          Strahlentherapie (Radiotherapie)

          Die Strahlentherapie wird selten zur Behandlung von Nierenkrebs eingesetzt. Auch nach einer Operation von Nierenkrebs soll keine postoperative Strahlentherapie erfolgen.

          Unter Umständen kann sie jedoch sinnvoll sein:

          • Wenn sich Metastasen in Knochen gebildet haben, kann die Strahlentherapie die Knochen stabilisieren und Schmerzen reduzieren.
          • Wenn sich Hirnmetastasen gebildet haben (stereotaktische Strahlentherapie, Cyber-Knife).

          Die Bestrahlung dient auch dazu, Beschwerden zu lindern oder diesen vorzubeugen (palliative Bestrahlung).

          Immuntherapie

          Die Immuntherapie ist schon seit langer Zeit wichtiger Bestandteil in der Therapie von Nierenkrebs. Die Nebenwirkungen der früheren Medikamente (Zytokine/ Interferone / Interleukine) waren häufig sehr belastend für die Betroffenen. Außerdem war der Einsatz dieser Medikamente nur selten erfolgreich. Daher werden sie bei Nierenkrebs nicht mehr verwendet.

          Die zielgerichtete Therapie bei Nierenkrebs (targeted therapy, englisch target = Ziel) folgt verschiedenen Ansatzpunkten.

          Sogenannte Tyrosinkinase-Inhibitoren und mTOR-Inhibitoren werden als Tabletten verabreicht. Sie

          • verhindern die Signalübertragung an den Wachstumsrezeptoren der Tumorzellen oder
          • verhindern die Weiterleitung des Wachstumssignals in den Zellen
          • bremsen die Neubildung von Blutgefäßen, die zur Versorgung der Tumorzellen nötig sind

          VEGF-Inhibitoren (Vascular Endothelial Growth Factors) unterbinden das Wachstum von Blutgefäßen.

          Ein neuerer zielgerichteter Ansatz in der Immuntherapie bei Nierenkrebs sind die sogenannten Immun-Checkpoint-Inhibitoren (CPI). Diese werden in Abständen von zwei bis sechs Wochen über die Venen (intravenös) verabreicht. Sie sorgen dafür, dass die Tumorzellen wieder vom Immunsystem erkannt werden. Die T-Zellen des Immunsystems richten sich dann gegen die Tumorzellen und bekämpfen diese. Ein bestimmter CPI kann allein eingesetzt werden, aber auch in Kombination mit anderen CPI. Dadurch kann sich die Wirksamkeit erhöhen, ohne dass die Nebenwirkungen zu stark werden.

          CPI dürfen nicht angewendet werden bei

          • Autoimmunerkrankungen
          • Entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
          • Rheumatoider Arthritis

          Durch die Immuntherapie kann die Erkrankung in vielen Fällen ein chronisches, stabiles Stadium erreichen. Diese bedeutet jedoch, dass die Medikamente oft über viele Jahre hinweg eingenommen werden müssen.

          Nebenwirkungen der Immuntherapie

          Die Nebenwirkungen der Immuntherapie unterscheiden sich von den klassischen Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Man kann sie als Entzündung beschreiben, die durch das Immunsystem verursacht wird und alle Organe betreffen kann. Daher spricht man auch von immunvermittelten Nebenwirkungen. Am häufigsten sind Haut, Darm, Leber, Lunge, Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse und Nebennieren betroffen.

          Um die Nebenwirkungen erkennen und behandeln zu können, erfolgen vor, während und nach der Therapie regelmäßige Untersuchungen. Dazu gehören insbesondere Laboruntersuchungen des Blutes. Diese lassen immunvermittelt entzündete Organe früh erkennen. Immunvermittelte Nebenwirkungen können mit Kortison behandelt werden.

          Chemotherapie

          Eine Chemotherapie wird beim Nierenzellkarzinom aufgrund fehlender Wirksamkeit nicht eingesetzt.

          Rehabilitation und Nachsorge

          Rehabilitation und Nachsorge sind wesentliche Bestandteile der onkologischen Versorgung nach Nierenkrebs. Rehabilitationskliniken, Fach- und Hausarzt betreuen und begleiten Betroffene nach der stationären oder ambulanten Akutversorgung. Viele wenden sich zusätzlich auch an eine Selbsthilfegruppe. Rehabilitationssport ist ein fester Bestandteil der Angebote.

          Rehabilitation

          Wenn Sie die erste Behandlungsphase (Primärbehandlung) des Nierenkrebses – also Operation und/oder medikamentöse Tumortherapie und/oder Strahlentherapie – beendet ist, beginnt die nächste Phase: die Rehabilitation.

          Ausführliche Informationen erhalten Sie im Text „Rehabilitation".

          Ratgeber: Bewegung und Sport bei Krebs

          Die Blauen Ratgeber Sport und Bewegung bei Krebs

          Finden Sie weitere Informationen über den Einfluss von "Sport und Bewegung bei Krebs" im gleichnamigen blauen Ratgeber. Sie können diesen als kostenlose Broschüre bestellen, als PDF herunterladen oder den Artikel online lesen.

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          Selbsthilfegruppen

          Die meisten Erkrankten trifft die Diagnose Nierenkrebs völlig überraschend. Die Behandlung und alles, was sich daran anschließt, die Befürchtung, dass das Leben früher als erwartet zu Ende sein könnte, die praktischen, alltäglichen Folgen der Krankheit – all das sind neue, unbekannte Probleme.

          Für viele ist dann der Kontakt zu anderen Betroffenen, die sie zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe finden, eine große Hilfe. Denn sie kennen die Probleme aus eigener Erfahrung und können Ihnen mit Rat und Tat helfen.

          Sie können bereits während der Behandlungszeit Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe aufnehmen oder aber erst, wenn Ihre Therapie abgeschlossen ist. Wenn Ihnen Ihr Arzt oder das Pflegepersonal im Krankenhaus bei der Suche nach einer Selbsthilfegruppe nicht helfen kann, wenden Sie sich an das INFONETZ KREBS der Deutschen Krebshilfe.

          Nachsorge

          Ziel der Nachsorge bei Nierenkrebs ist es, rechtzeitig zu erkennen, wenn die Krankheit wieder auftritt (Tumorrezidiv) sowie Begleit- oder Folgeerkrankungen festzustellen und zu behandeln. Außerdem ist es Aufgabe der Nachsorge, Ihnen bei Ihren körperlichen, seelischen und sozialen Problemen zu helfen. Dazu gehört auch, dass Folgen oder Behinderungen, die durch die Krankheit entstanden sind, soweit wie möglich behoben werden und Sie – wenn Sie es wünschen – wieder berufstätig sein können.

          Ausführliche Informationen erhalten Sie im Text „Nachsorge“.

          Die Blauen Ratgeber Nierenkrebs

          Unseren blauen Ratgeber Nierenkrebs können Sie auch als PDF herunterladen oder kostenfrei als Broschüre zu sich nach Hause bestellen.

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          Letzte Aktualisierung

          • Wissenschaftliche Überarbeitung September 2023

          Text und Redaktion

          • Dr. Désirée Maßberg, Stiftung Deutsche Krebshilfe
          • Sandra von dem Hagen, Stiftung Deutsche Krebshilfe
          • Gabriela Wolff-Bosio

          Medizinische Beratung

          Prof. Dr. med. Michael Siebels
          Urologie Pasing
          Josef-Retzer-Str. 48
          81241 München

          Prof. Dr. med. Christian Doehn
          Urologikum Lübeck
          Am Kaufhof 2
          23566 Lübeck

          Dr. Simon Kirste
          Klinik für Strahlenheilkunde
          Medizinische Fakultät
          Albert-Ludwigs Universität Freiburg
          Robert-Koch Straße 6
          79106 Freiburg

          Quellen

          Zur Erstellung dieses Textes wurden die nachstehend aufgeführten Informationsquellen herangezogen:

          • Krebs in Deutschland für 2017/2018. 13. Ausgabe. Robert Koch-Institut und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (Hrsg.), Berlin, 2021
          • Leitlinienprogramm Onkologie. S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Nierenzellkarzinoms 4.0 – Februar 2023, AWMF-Registernummer: 043-017OL. Berlin: Leitlinienprogramm Onkologie; 2023
          • The WHO/ISUP grading system for renal carcinoma. Moch H., Pathologe 2016; 37 (4): 355-360
          • Klinische Studien. Stiftung Deutsche Krebshilfe, 2019
          • Krebswörterbuch. Stiftung Deutsche Krebshilfe, 2021
          • Wegweiser zu Sozialleistungen. Stiftung Deutsche Krebshilfe 2022
          • Hilfen für Angehörige. Stiftung Deutsche Krebshilfe 2020
          • Ernährung bei Krebs. Stiftung Deutsche Krebshilfe 2023

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