A
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ABCD-Regel
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Die ABCD-Regel dient zur Beurteilung von Hautveränderungen: A = Asymmetrie: Auffällig ist ein Fleck, der in seiner Form nicht gleichmäßig rund oder oval aufgebaut ist. B = Begrenzung: Die Begrenzung eines Pigmentmales sollte scharf und regelmäßig sein. Eine unscharfe, wie verwaschen wirkende Begrenzung sollte ebenso Anlass zur Vorsicht sein wie unregelmäßige Ausfransungen oder Ausläufer in einem Pigmentmal. C = Colour (Farbe): Hat ein Muttermal mehrere Farbtönungen, muss es genau beobachtet werden. D = Durchmesser: Ein Pigmentmal, dessen Durchmesser größer als 2 mm ist, sollte in jedem Fall betrachtet werden.
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Abdomen, abdomial
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Bauch, Ober- / Unterleib; die Bauchregion betreffend
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Ablatio
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Entfernung eines gesamten Organs, z.B. der weiblichen Brust
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Abrasio
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Ausschabung; dabei wird Gewebe (Schleimhaut) aus der Gebärmutterhöhle entnommen und untersucht
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Abstrich
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Mit Spateln oder Tupfern werden von Haut- und Schleimhautoberflächen abgeschilferte Zellen entnommen, um sie zu untersuchen. Eine Abstrich-Untersuchung wird beispielsweise zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs eingesetzt; PAP-Test
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Abwehr, spezifische
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Teil des körpereigenen Abwehrsystems; man unterscheidet eine unspezifische angeborene Immunität von einer spezifischen erworbenen Immunität. Beide Systeme sind miteinander verzahnt. Träger des spezifischen Abwehrsystems sind vor allem die Lymphozyten
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Abwehr, unspezifische
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Teil des körpereigenen Abwehrsystems; die unspezifische Abwehr von Fremdstoffen übernehmen Fresszellen (Makrophagen, Monozyten und neutrophile Granulozyten). Letztere wandern nach Eindringen der Erreger an den Ort des Geschehens und nehmen die Erreger in sich auf, um sie anschließend zu zerstören; Abwehr, spezifische
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Adenokarzinom
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Krebs des drüsenbildenden Gewebes
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Adenom
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Gutartige Geschwulst aus Drüsengewebe, kann beispielsweise eine Vorstufe von Dickdarmkrebs sein
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Adjuvans (Pl. Adjuvantien)
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Bestandteil eines Arzneimittels oder Zugabe zu einem Arzneimittel oder Impfstoff; ein Adjuvans ist selbst unwirksam, fördert jedoch die Wirkung der anderen Komponenten
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adjuvant
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Die Wirkung zusätzlich unterstützend; Therapie, adjuvante
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Adnektomie
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Operative Entfernung von Eierstock und Eileiter
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Adnexe
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Anhangsgebilde zu anderen Organen; im engeren Sinn Eileiter und Eierstöcke bei Frauen, Prostata und Samenbläschen bei Männern
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Adrenalin
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Hormon, das im Nebennierenmark gebildet wird; wird bei Stress vermehrt ausgeschüttet. Als Medikament wird Adrenalin beim Schockzustand eingesetzt oder als Zusatz von örtlichen Betäubungsmitteln (Lokalanästhetika) verwendet
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Adriamycin
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Antibiotikum, das als Zytostatikum in der Krebs-Therapie verwendet wird
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Aflatoxin
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Giftstoff des Schimmelpilzes, kann krebserzeugend wirken
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Afterloading-Verfahren
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„Nachladeverfahren“; besondere Form der Strahlentherapie von innen; dabei wird für eine genau berechnete Zeit eine radioaktive Strahlenquelle durch einen Führungsschlauch auf die Höhe des Tumors gebracht. An der Geschwulst lässt sich auf diese Weise eine hohe Strahlendosis erzielen; benachbarte Organe werden weitgehend geschont; Brachytherapie
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Agonist
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Substanz, die an einen bestimmten Rezeptor („Empfänger“) auf Zellen bindet und dort eine bestimmte Wirkung auslöst; z.B. Opiatagonist
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Akupunktur
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Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM); durch Nadelstiche an bestimmten Körperstellen werden Nerven gereizt. So soll die Schmerzleitung im zentralen Nervensystem gehemmt werden
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Akustikusneurinom
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Gutartiger Tumor, der an der Schädelbasis zwischen Kleinhirn, Brücke und verlängertem Mark liegt. Er kann wichtige Hirnnerven schädigen und damit vor allem zu Gleichgewichts- und Hörstörungen führen
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akut
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Plötzlich einsetzend, heftig; von kurzer Dauer; im Gegensatz zu chronisch
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Albumin
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Haupteiweißstoff des Blutes, der in der Leber gebildet wird; er bindet Wasser und sorgt so dafür, dass das Blut in den Gefäßen bleibt
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Algesie
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Schmerzempfindung
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Alkylantien / alkylierende Mittel
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Häufig in der Tumorbehandlung verwendete Zytostatika. Alkylierend bezieht sich auf die Art und Weise, in der die Medikamente die Erbsubstanz (Desoxyribonukleinsäure) bösartiger Zellen vernetzen und so deren Teilung und Vermehrung blockieren
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Allodynie
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Schmerzen werden durch Reize ausgelöst, die normalerweise keinen Schmerz erzeugen, beispielsweise Berührung
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allogen
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(gr. allos = anders, verschieden); von einem fremden Menschen stammend; Gegenteil von autolog
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Allopezie
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Teilweiser oder vollständiger Haarausfall; häufige Nebenwirkung nach Chemotherapie oder bei Strahlentherapie im Kopfbereich
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all-trans-Retinsäure, Tretinoin (ATRA)
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Wird bei der Behandlung einer besonderen Art der Leukämie (akute Promyelozyten-Leukämie, APL) eingesetzt
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ambulant
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Ohne dass ein Krankenhausaufenthalt erforderlich ist; der Kranke wird von einem Arzt in einer Praxis oder Klinikambulanz betreut und behandelt
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Amine, aromatische
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Stoffe, die eindeutig krebserzeugend sind
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Aminosäure
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Einfachster Baustein eines Eiweißes; werden Aminosäuren verknüpft, entstehen Peptide. Eine Kette von mehr als zehn Aminosäuren bildet ein Polypeptid, mehr als 100 Aminosäuren bilden ein Protein (Eiweiß)
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Amputation
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Chirurgische Abtrennung eines Körperteils
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Analgesie
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Völlige Unempfindlichkeit gegenüber Schmerz-, Temperatur- oder Berührungsreizen. Dies kann Folge einer Nervenschädigung sein, aber auch durch eine Narkose oder die Betäubung von Nervenfasern entstehen
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Analgetikum (Pl. Analgetika), analgetisch
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Schmerzmittel; schmerzstillend
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Analkarzinom
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Krebs des Enddarms (After)
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Anämie
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Blutarmut (zu wenig rote Blutkörperchen); eine Sonderform der Blutarmut ist die perniziöse Anämie, die auftritt, wenn der Körper zu wenig Vitamin B12 hat
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Anamnese
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Krankengeschichte; Art, Beginn und Verlauf der (aktuellen) Beschwerden, die der Arzt im Gespräch mit dem Kranken erfragt
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Anästhesie
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Betäubung; der Behandelte wird unempfindlich gegen Schmerz-, Temperatur- und Berührungsreize
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Anastomose
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Zwei Hohlorgane (z.B. Speiseröhre und Magen) werden operativ miteinander verbunden
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Anastomose, bilio-digestive
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Nach Entfernung der Bauchspeicheldrüse stellt der Operateur wieder eine Verbindung zwischen den Gallengängen (seltener der Gallenblase) und dem Dünn- oder dem Zwölffingerdarm her
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anatomisch
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Den Körperbau betreffend
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Androgene
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Männliche Geschlechtshormone; Testosteron; Prostata
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Angiogenese
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Gefäßneubildung; Tumoren bilden verstärkt neue Gefäße (Neoangiogenese), um ihren hohen Stoffwechselbedarf decken zu können. Die Bildung neuer Gefäße folgt einem biologischen Programm, das der Tumor selbst steuert, das aber durch Medikamente an mehreren Stellen beeinflusst werden kann; Antiangiogenese
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Angiographie
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Röntgendarstellung der (Blut-)Gefäße, nachdem zuvor ein Kontrastmittel verabreicht wurde
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Angiom
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Gutartiger Tumor aus Blutgefäßen
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Angiomyolipom
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Gutartiger Tumor aus Gefäßen, Muskeln und Fett
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Anorexie
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Appetitlosigkeit
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Ansprechrate
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Prozentualer Anteil der Patienten, bei denen eine Behandlung wirkt bzw. bei denen sich die Erkrankung durch eine bestimmte Behandlung zurückbildet
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Antagonist
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Gegenspieler; körpereigener Botenstoff / Medikament, der / das einer anderen Substanz, dem Agonisten, entgegenwirkt
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Antiandrogene
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Medikamente / Substanzen, die die Wirkung der männlichen Geschlechtshormone (Androgene) hemmen
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Antiangiogenese
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Die Bildung neuer Blutgefäße wird verhindert; dadurch werden wachsende Tumoren von der weiteren Nährstoffversorgung abgeschnitten. Als Behandlungsprinzip befindet sich die Antiangiogenese in der wissenschaftlichen und klinischen Entwicklung; Angiogenese
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Antibiotikum (Pl. Antibiotika)
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Medikament, das Bakterien abtötet und bei der Behandlung von Infektionskrankheiten, die durch Bakterien ausgelöst werden, zum Einsatz kommt
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Antidepressivum (Pl. Antidepressiva)
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Medikament, das in der Behandlung von Depressionen eingesetzt wird
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Antiemetikum (Pl. Antiemetika)
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Medikament, das Übelkeit und Erbrechen verhindert bzw. abschwächt. Antiemetika werden besonders bei der Behandlung von Nebenwirkungen der Chemotherapie und Strahlentherapie eingesetzt
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Antigen
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Bestimmte Struktur auf der Zell-Oberfläche von Krankheitserregern (Bakterien, Viren oder Pilzen); befinden sich solche Krankheitserreger im Körper, so bilden die aus den B-Lymphozyten entstandenen Plasmazellen Antikörper, um die Krankheitserreger unschädlich zu machen
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Antigen, carcino-embryonales (CEA)
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Antigen, prostata-spezifisches (PSA)
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Eiweiß, das nur in der Prostata gebildet wird. Jede Erkrankung der Prostata – gutartig, bösartig und Entzündungen – kann zu PSA-Erhöhungen führen. Ein erhöhter PSA-Wert, der zum Beispiel im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung erhoben wird, muss als Hinweis auf eine mögliche Krebserkrankung gewertet werden und zu weiteren Untersuchungen führen; Tumormarker
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Antihistaminikum (Pl. Antihistaminika)
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Medikament, das gegen allergische Reaktionen eingesetzt wird
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Antikonvulsivum (Pl. Antikonvulsiva)
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Medikament zur Behandlung von Krampfleiden; in der Schmerztherapie lässt sich mit Antikonvulsiva der plötzlich einschießende Schmerz (Zeichen für einen Nervenschmerz) gut lindern
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Antikörper
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Bestandteil des körpereigenen Abwehrsystems; Antikörper binden fremde und körpereigene Stoffe wie zum Beispiel Giftstoffe und Viren und machen sie unschädlich. In der Medizin können Antikörper zu diagnostischen und Behandlungszwecken eingesetzt werden; Anikörper, monoklonaler
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Antikörper, monoklonaler
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Antikörper, der nur eine einzige Struktur erkennt; monoklonale Antikörper werden im Labor mit Hilfe von Immunzellen gebildet, die einer einzelnen Vorläuferzelle entstammen. Sie können therapeutisch zur Bekämpfung von Tumoren eingesetzt werden
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Antimykotikum (Pl. Antimykotika)
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Medikament, das zur Bekämpfung von Pilzinfektionen eingesetzt wird
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Antiöstrogene
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Antiphlogistikum, nichtsteroidales (NSA ID) (Pl. Antiphlogistika)
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Schmerzmittel mit überwiegend entzündungshemmender Wirkung
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antiphlogistisch
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entzündungshemmend
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Antirheumatikum, nichtsteroidales (NSAR)
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Medikament, das entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt, aber kein Cortison enthält
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Antiseptikum (Pl. Antiseptika)
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Desinfektionsmittel; Wirkstoff, der Mikroorganismen wie Bakterien und Viren abtötet; soll Infektionen verhindern
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Antitussivum (Pl. Antitussiva)
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Medikament, das den Hustenreiz hemmt; einige Morphinabkömmlinge haben diese Wirkung, beispielsweise Codein, Dihydrocodein, Hydrocodon
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anus praeter
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Künstlicher Darmausgang in der Bauchhaut
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Apherese
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Technik, mit der sich Blut in seine Bestandteile trennen lässt; wird beispielsweise eingesetzt, um Stammzellen für eine Stammzelltransplantation zu sammeln oder um krankhafte Bestandteile des Blutplasmas bei Blutkrebserkrankungen zu entfernen
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Aplasie
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Zellen oder Gewebe entwickeln sich nicht oder bilden sich nicht neu; bei Krebs-Patienten: sehr schlechte Blutwerte als Folge der Chemo- und / oder Strahlentherapie
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Apoptose
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Durch die Zelle selbst oder von Immunzellen ausgelöster (programmierter) Zelltod; bei Tumorzellen ist diese natürliche Selbstauflösung von defekten Zellen ausgeschaltet. Dies spielt wahrscheinlich eine Rolle bei der Entstehung bösartiger Geschwülste
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Applikation
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Verabreichung eines Arzneimittels in Form von Pulver, Tabletten, Saft (oral); als Zäpfchen (rektal); als Injektion oder Infusion (parenteral) oder über die Haut etwa durch Salbe, Umschläge (dermal)
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Apudom
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Hormonproduzierender Tumor, überwiegend im Verdauungstrakt, seltener im Bronchialsystem
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Äquivalenzdosis
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Errechnete Dosis eines neuen Medikaments, die der Dosis des bisherigen Medikaments entspricht
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Aromatasehemmer
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Substanzen, die die Östrogenproduktion außerhalb der Eierstöcke vermindern; sie hemmen ein Enzym, das für die Umwandlung von Vorstufen in Östrogen verantwortlich ist; Aromatasehemmer werden vor allem in der Antihormontherapie von Brustkrebs angewendet
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Asthenie
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Schwäche, Entkräftung, Kräfteverfall
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Astrozyten
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Sternförmige Stützzellen im Gehirn; Untergruppe der Gliazellen
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Astrozytom
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Gehirntumor, der von Stützzellen im zentralen Nervensystem, den so genannten Astrozyten, ausgeht. Astrozytome können langsam wachsen oder als bösartige Tumoren vorliegen. Das bösartigste Astrozytom ist das Glioblastom
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asymptomatisch
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Krankheit ohne Symptome oder Beschwerden
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Aszites
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Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum („Bauchwasser“); dies kann beispielsweise bei Tumoren des Bauchfells (Peritonealkarzinose) auftreten
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Äthanol-Instillation, perkutane (PEI)
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Behandlungsverfahren, bei dem der Tumor verödet wird, indem hochprozentiger Alkohol durch die Bauchdecke (perkutan) direkt in den Tumor gespritzt wird
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atypisch
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Vom Normalen abweichend
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Audit
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Soll die Qualität klinischer Studien sichern; durch ein Team von unabhängigen Experten werden der Ablauf der Studie vor Ort kontrolliert und die Studiendaten überprüft
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Augmentationsplastik
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(lat. augmen = Vermehrung, Zuwachs); operative Vergrößerung eines Körperorgans, auch plastische Operation, um entferntes Gewebe zu ersetzen z.B. im Gesichtsbereich oder der Brust
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Ausscheidungsurogramm
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autolog
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(gr. autos = selbst aus dem Körper entstanden); nicht von außen eingebracht, z.B. autologe Stammzelltransplantation, Gegenteil von allogen; Knochenmarktransplantation, autologe
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Axilla, axillär
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Achselhöhle; zur Achselhöhle gehörend