Alles, was hilft! Wie Sie Krebs vorbeugen können
50% − So hoch liegt die erschreckende Wahrscheinlichkeit, dass wir im Laufe unseres Lebens an Krebs erkranken. Doch unsere Erfahrung sagt, dass wir alle eine Menge tun können, um unser persönliches Krebsrisiko deutlich zu reduzieren.
Persönliches Krebsrisiko senken
Risikofaktoren meiden
Jeder Einzelne kann versuchen, die heute bekannten Risikofaktoren für die Krebsentstehung zu meiden und damit sein Krebsrisiko zu vermindern. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) schätzen: In Deutschland lassen sich aktuell von allen zu erwartenden Krebsneuerkrankungen rund 40% auf beeinflussbare Krebsrisikofaktoren zurückführen.
Was kann ich tun − gegen Krebs
Richtige Ernährung wählen
Wissenschaftler gehen für Deutschland davon aus, dass sich im Jahr 2018 etwa 8 % aller Krebsneuerkrankungen auf ungesunde Ernährungsgewohnheiten zurückführen ließen. Neben der Art der Ernährung ist die auch Kalorienmenge der Nahrung relevant.
Der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung empfiehlt:
• Integrieren Sie viele Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst in Ihren Alltag
• Schränken Sie Ihre Ernährung mit kalorienreichen Nahrungsmitteln ein (hoher Fett- oder Zuckergehalt).
• Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke.
• Vermeiden Sie industriell verarbeitetes Fleisch.
• Essen Sie weniger rotes Fleisch und salzreiche Lebensmittel.
• Legen Sie Wert auf ein gesundes Körpergewicht.
Verzicht auf Alkohol
Schätzungsweise 2 % aller Krebsneuerkrankungen in Deutschland sind auf hohen Alkoholkonsum zurückführen. Es kann kein sicherer Wert angegeben werden für den Konsum von Alkohol. Vermutlich ist es im Hinblick auf die Krebsvorbeugung am besten, ganz auf Alkohol zu verzichten. Als maximal tolerierbare Alkoholzufuhr gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) an:
• Für Frauen: maximal 10 Gramm reiner Alkohol pro Tag
• Für Männer: maximal 20 Gramm reiner Alkohol pro Tag
Besser rauchfrei
Für 2018 wurde geschätzt, dass sich in Deutschland etwa 19 % aller Krebsneuerkrankungen auf das Rauchen zurückführen ließen. Der ursächliche Zusammenhang zwischen Tabakkonsum und Lungenkrebs ist wissenschaftlich besonders gut belegt. Doch Rauchen begünstigt noch andere Krebsarten, wie beispielsweise Rachen- oder Kehlkopfkrebs. Auch Kinder sind vom Rauchen betroffen, indem sie durch Passivrauchen gefährdet werden. So leiden Kinder rauchender Eltern vermehrt unter Mittelohrentzündung, Bronchitis und Lungenentzündung.
Rauchfrei lebenBewegung an der frischen Luft
Es lohnt sich, aktiv zu sein. Damit ist nicht nur „Sport“ im eigentlichen Sinne gemeint – auch Hausarbeit, Gartenarbeit oder die Fahrt mit dem Rad zur Arbeit zählen! Körperlich aktive Menschen erkranken statistisch gesehen seltener an bestimmten Krebsarten als die Durchschnittsbevölkerung. Schon 30 Minuten täglich können etwas bewirken. Wissenschaftler schätzten für Deutschland, dass 6 % aller Krebsneuerkrankungen im Jahr 2018 auf Bewegungsmangel zurückzuführen waren.
Bewegung und KrebsKrebsprävention und Krebsfrüherkennung sind lebenswichtig
Regelmäßige Kontrolle
Die Untersuchung von beschwerdefreien Menschen auf Krebs – oder auf Krebsvorstufen – wird als Früherkennungsuntersuchung oder Screening bezeichnet. Ziel von Früherkennungsuntersuchungen ist es, Todesfälle durch Krebs zu verhindern. Früherkennungsuntersuchungen, deren Wirksamkeit belegt ist, gibt es bislang nur für einige Tumorarten.
Für Frauen
• Gebärmutterhalskrebs – ab einem Alter von 20 Jahren.
• Brustkrebs – ab einem Alter von 30 Jahren.
Für Männer
• Prostatakrebs – ab einem Alter von 45 Jahren
Für Frauen und Männer
• Hautkrebs – ab einem Alter von 35 Jahren.
• Dickdarm- und Rektumkrebs – ab dem Alter von 50 bis 54 Jahren.
Für Frauen mit einer erblichen Veranlagung für familiären Brust- und Eierstockkrebs werden intensivierte Krebsfrüherkennungsprogramme auch schon vor dem Beginn der gesetzlichen Programme angeboten. Für alle mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko werden engmaschigere Kontrollen empfohlen.
Mehr zur Krebsfrüherkennung