Rauchen und Krebs
Sie rauchen Tabakprodukte und denken darüber nach, damit aufzuhören? Vielleicht möchten Sie sich auch lediglich unverbindlich informieren. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren Rauchstopp vorbereiten und durchführen können, wie Sie mit Rückschlägen umgehen und Ihr Durchhaltevermögen stärken.
Inhaltsverzeichnis
- Zahlen und Fakten
- Viele gute Gründe aufzuhören
- Wie Rauchen der Gesundheit schadet
- Abhängigkeit
- Aufhören und sofort Profitieren
- Entwöhnungshilfen und Alternativen
- Starten Sie Ihren Rauchstopp!
- Tipps für Ihren Rauchstopp
- Weltnichtrauchertag
- „Be Smart – Don't Start"
- Rauchfrei-Siegel
- Weiterführende Informationen
Zahlen und Fakten
- Jedes Jahr sterben in Deutschland immer noch rund 127.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Dies entspricht bundesweit jedem 7. Todesfall.
- In Deutschland rauchen derzeit rund 30 Prozent aller Erwachsenen.
- Etwa 6 Prozent der Jugendlichen rauchen.
- Rund 80 Prozent aller Lungenkrebs-Fälle sind durch das Rauchen verursacht.
- Auch die Betroffenen von Rachen- oder Kehlkopfkrebs sind überwiegend Raucher.
- Kinder sind durch Passivrauchen besonders gefährdet. Kinder rauchender Eltern leiden vermehrt unter Mittelohrentzündung, Bronchitis und Lungenentzündung.
- Passivrauchen erhöht das Risiko für verschiedene Krebsarten: Lungenkrebs, Kehlkopfkrebs und Tumore des Rachenbereichs.
Viele gute Gründe aufzuhören
Etwa ein Drittel der Menschen in Deutschland raucht. Die meisten davon wollen gerne rauchfrei werden und haben bereits einen oder mehrere Rauchstopp-Versuche hinter sich.
Es gibt viele gute Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören. Die meisten davon werden Ihnen vertraut sein.
- Rauchen schadet massiv Ihrer Gesundheit und Fitness. Auf jeder Zigarettenschachtel sehen Sie Bilder, die Ihnen die verschiedenen Auswirkungen vor Augen führen.
- Rauchen kostet viel Geld.
- Rauchen stinkt.
- Sie merken, dass immer mehr Raucher aufhören. Tabakkonsum ist längst nicht mehr „angesagt“.
- An vielen Orten darf heute nicht mehr geraucht werden.
- Manchmal haben Sie vielleicht ein schlechtes Gewissen wegen des Rauchens oder Sie geraten darüber in einen Streit.
Ein Rauchstopp gelingt leichter, wenn er Ihnen etwas bedeutet. Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben. Es ist hilfreich, diese zu kennen!
Tipp: Schreiben Sie die Gründe, die Ihnen wichtig sind, auf. Befestigen Sie das Blatt so, dass Sie es oft sehen – z. B. an einer Tür oder an einem Spiegel.
Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Ihnen der Rauchstopp nicht beim ersten Mal gelungen ist. Viele Menschen brauchen dafür mehrere Anläufe.
Es ist am besten, gleich aufzuhören. Warten Sie nicht länger. Wichtig ist, dass Sie den ersten Schritt machen. Sie können nichts verlieren.
Wie Rauchen der Gesundheit schadet
Beim Verbrennen von Tabak entstehen mehr als 5.300 verschiedene Chemikalien. Mindestens 250 davon gelten als schädlich, rund 90 als krebserregend. Zigarettenrauchen schädigt nahezu alle Organe des Körpers. Neben Lungenkrebs begünstigt es mindestens 14 weitere Krebsarten, viele andere Erkrankungen und es beeinträchtigt die mentale Gesundheit.

Rauchen steigert das Risiko für 15 Krebsarten:
- Lippen-, Rachen-, und Mundhöhlenkrebs
- Kehlkopfkrebs
- Speiseröhrenkrebs
- Luftröhrenkrebs
- Lungenkrebs
- Leberkrebs
- Nieren- und Harnleiterkrebs
- Akute Myeloische Leukämie
- Brustkrebs
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Magenkrebs
- Dick- und Enddarmkrebs
- Muzinöser Eierstockkrebs
- Gebärmutterhalskrebs
- Blasenkrebs
Rauchen begünstigt auch die Entstehung weiterer Erkrankungen, unter anderem:
- Lungenentzündung
- COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung)
- Asthma
- Schlaganfall
- Herzinfarkt
- Rheumatische Arthitis
- Grauer Star
- Typ-2-Diabetes
- Magengeschwüre
- Erektionsstörungen
- Komplikationen in der Schwangerschaft
Abhängigkeit
Psychische Abhängigkeit
Sie rauchen immer in bestimmten Situationen? Morgenszum Kaffee, in den Pausen, nach dem Essen, gemeinsam mit anderen, wenn Ihnen langweilig ist oder Sie angespannt sind? Wenn die Zigarette dazugehört, geht es um die psychische Abhängigkeit. Auch viele Tage nach dem Rauchstopp können diese Situationen noch Rauchverlangen auslösen.
Körperliche Abhängigkeit
Zigaretten enthalten Nikotin, eine Substanz, die schnell abhängig macht. Das Gefühl „ich brauche es“ stellt sich ein und führt zur nächsten Zigarette. Mehr als 20 Zigaretten pro Tag gelten als starker Konsum. Die körperliche Abhängigkeit erschwert das Aufhören in den ersten Tagen.
Der Fagerström-Test
Mit dem Fagerström-Test erhalten Sie eine Einschätzung zur Stärke Ihrer Tabakabhängigkeit. Beantworten Sie dafür die folgenden Fragen und zählen Sie Ihre Punkte zusammen. Höchstens 2 Punkte bedeuten eine geringe körperliche Abhängigkeit. Legen Sie bald Ihren Rauchstopp-Tag fest. Sie haben gute Chancen rauchfrei zu werden. 3 bis 4 Punkte drücken eine mittlere und 5 oder 6 Punkte eine starke körperliche Abhängigkeit aus. Planen Sie Ihren Rauchstopp sorgfältig. Nutzen Sie wirksame Unterstützungsangebote (siehe unten) oder fragen Sie Ihren Hausarzt um Rat. Bei 7 bis 10 Punkten leiden Sie an einer sehr starken körperlichen Abhängigkeit. Sie sollten für den Rauchstopp die Unterstützung von Medikamenten erwägen.
Wann nach dem Aufwachen rauchen Sie Ihre erste Zigarette? | |
Innerhalb von 5 Minuten | 3 Punkte |
Innerhalb von 6 bis 30 Minuten | 2 Punkte |
Innerhalb von 31 bis 60 Minuten | 1 Punkt |
Nach mehr als 60 Minuten | 0 Punkte |
Wie viele Zigaretten rauchen Sie pro Tag? | |
1 bis 10 Zigaretten | 3 Punkte |
11 bis 20 Zigaretten | 2 Punkte |
21 bis 30 Zigaretten | 1 Punkt |
Mehr als 30 Zigaretten | 0 Punkte |
Finden Sie es schwierig, an Orten, wo das Rauchen verboten ist, das Rauchen zu unterlassen? | |
Ja | 1 Punkt |
Nein | 0 Punkte |
Auf welche Zigarette würden Sie nicht verzichten wollen? | |
Die erste am Morgen | 1 Punkt |
Andere | 0 Punkte |
Rauchen Sie am Morgen im Allgemeinen mehr als am Rest des Tages? | |
Ja | 1 Punkt |
Nein | 0 Punkte |
Kommt es vor, dass Sie rauchen, wenn Sie krank sind und tagsüber im Bett bleiben müssen? | |
Ja | 1 Punkt |
Nein | 0 Punkte |
Aufhören und sofort Profitieren
Sobald die letzte Zigarette ausgedrückt ist, verbessert sich Ihre Gesundheit!
- Nach 20 Minuten: Puls und Blutdruck sinken auf normale Werte.
- Nach 12 Stunden: Ihre Organe werden wieder besser mit Sauerstoff versorgt. Die körperliche Leistungsfähigkeit steigt.
- Nach 2 Wochen bis 3 Monaten: Der Kreislauf stabilisiert und die Lungenfunktion verbessert sich.
- Nach 1 bis 9 Monaten: Hustenanfälle und Kurzatmigkeit gehen zurück. Der Körper ist weniger anfällig für Infekte.
- Nach 1 Jahr: Das Risiko für Herzkrankheiten bedingt durch Verengungen und Verschlüsse in den Herzkranzgefäßen sinkt auf die Hälfte.
- Nach 5 Jahren: Die Risiken für Krebserkrankungen der Mundhöhle, des Rachens, der Speiseröhre und der Harnblase sinken auf die Hälfte.
- Nach 10 Jahren: Das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, ist nur noch halb so groß. Die Risiken für Krebserkrankungen des Kehlkopfes und der Bauchspeicheldrüse sowie für weitere Krebsarten sinken.
Tipp: Von Ihrem Rauchstopp profitiert nicht nur Ihre Gesundheit: auch Ihr Geldbeutel wird geschont.
Entwöhnungshilfen und Alternativen
Nachweislich wirksame Rauchstopp-Hilfen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Rauchstopp deutlich. Doch was gehört dazu und was nicht? Hier erhalten Sie einen kompakten Überblick.
✓ Verhaltenstherapien
Kurse und Therapien können Rauchern dabei helfen, ihre Verhaltensweisen zu ändern. Dabei geht es darum, bestimmte Muster zu durchbrechen und alternative Beschäftigungen zum Rauchen zu finden.
✓ Digitale Angebote
Digitale Gesundheitsanwendungen (zum Beispiel Apps) können vom Arzt kostenfrei verschrieben werden. Darüber hinaus bieten viele Krankenkassen Onlinekurse zur Rauchentwöhnung an. Auch das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) hat kostenfreie digitale Coaching-Angebote unter www.rauchfrei-info.de.
✓ Nikotinersatzprodukte
Produkte mit einer geringen Menge an Nikotin können bei der Entwöhnung von einer körperlichen Abhängigkeit helfen. Dazu gehören Kaugummis, Pflaster, Tabletten, Inhaler und Sprays. Bitte besprechen Sie die Dosierung und einen Plan zum „Ausschleichen“ mit einem Arzt oder Apotheker. Für starke Raucher kann auch eine Kombination verschiedener Ersatzprodukte erfolgreich sein.
✓ Medikamente
Es gibt verschreibungspflichtige Medikamente, die beim Rauchstopp helfen können. Nutzen Sie diese nach ärztlicher Absprache.
(✓) Alternative Methoden
Hypnose oder Akupunktur werden ebenfalls zur Rauchentwöhnung angeboten. Ihre Wirksamkeit wird in Studien allerdings unterschiedlich bewertet.
Tipp: Gesetzliche Krankenkassen übernehmen oft die Kosten für Kurse und Therapien. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach!
× E-Zigaretten
In der E-Zigarette wird eine Flüssigkeit erhitzt, die unter anderem Nikotin & Aromastoffe enthält. Der dabei entstehende Dampf wird eingeatmet. Im Dampf enthalten sind mehrere Schadstoffe, auch solche, die Krebs erregen können. Sie sind daher ungeeignet als Rauchstopp-Hilfe.
× Tabakerhitzer
Bei einem Tabakerhitzer wird Tabak mit Flüssigkeiten versetzt und erhitzt. Auch hier enthält der Dampf krebserregende Schadstoffe, weshalb sie sich nicht als „gesündere“ Alternative oder zur Entwöhnung von Zigaretten eignen.
× Nikotinbeutel (Pouches)
Tabakfreie Nikotinbeutel sind kleine Beutelchen, die unter die Ober- oder Unterlippe gelegt werden. Das enthaltene Nikotin gelangt dabei über die Mundschleimhaut in den Blutkreislauf. Die langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit sind noch unzureichend geprüft. Sie sind daher keine empfehlenswerte Rauchstopp-Hilfe.
Starten Sie Ihren Rauchstopp!
Um mit Ihrem Rauchstopp zu beginnen, analysieren Sie zunächst Ihr aktuelles Rauchverhalten.
Füllen Sie dafür Ihr persönliches Rauchertagebuch aus. Sie können dabei Ihre normale Menge rauchen. Schreiben Sie sich für jede Zigarette auf, um welche Uhrzeit Sie geraucht haben, in welcher Situation, wie Sie sich in dem Moment gefühlt haben, was vielleicht an genau dieser Zigarette besonders war und, ob sie Ihre Erwartungen erfüllt hat. Füllen Sie das Tagebuch möglichst an drei Tagen aus, darunter zwei Wochentage und ein Tag am Wochenende.
Mit dem Rauchertagebuch erhalten Sie einen Überblick über Ihr persönliches Konsumbedürfnis. Das hilft Ihnen, sich bewusst zu machen, welches Rauchverlangen Sie zu bestimmten Tageszeiten oder Stimmungen haben. So erkennen Sie potenziell kritische Momente und können sich für Ihren geplanten Rauchstopp gezielt vorbereiten.
Tipp: Sie „dampfen“ Tabakerhitzer oder „vapen“ E-Zigaretten? Nutzen Sie ebenfalls das Rauchertagebuch und erhalten so einen Überblick über Ihre Konsumgewohnheiten. Es erleichtert Ihnen den Ausstieg.
Tipps für Ihren Rauchstopp
Legen Sie einen Tag für Ihren Rauchstopp fest und schreiben Sie das Datum auf.
Vorbereitung
Räumen Sie am Abend vor dem Rauchstopp konsequent alle Zigaretten und andere Tabakprodukte weg! Dies gilt auch für Aschenbecher und Feuerzeuge.
- Sind noch Zigaretten im Auto? Weg damit!
- Sind noch Zigaretten am Arbeitsplatz? Weg damit!
- Sind noch Zigaretten in Jackentaschen, Handtaschen, Rucksäcken? Weg damit!
- Gibt es andere Orte, wo Zigaretten sein könnten? Weg damit!
- Stellen Sie Blumen oder andere schöne Dinge an die Plätze, an denen zuvor Aschenbecher standen.
Tipp: Informieren Sie andere Menschen darüber, dass Sie ab sofort nicht mehr rauchen.
Plan für die erste Zeit
Seien Sie gut vorbereitet und planen Sie, was Sie anstelle des Rauchens machen.
Nach dem Aufwachen: | Nach dem Essen: | In Pausen: | Am Abend: |
---|---|---|---|
Länger schlafen | Zähne putzen | Dorthin gehen, wo nicht geraucht wird | Eine Mahlzeit zubereiten |
Sofort in die Dusche | Kaugummi kauen | Finger beschäftigen | Einen Gute-Nacht-Tee trinken |
Erst einmal Frühstücken | Apfel essen | Spiel am Handy | Ein Bad nehmen |
Eine Runde Yoga | Geschirr aufräumen | Mit Kollegen/Freunden quatschen | Früh zu Bett gehen und etwas lesen |
Zehn Minuten zügig spazieren | Meditieren |
Rauchverlangen besiegen
Das Verlangen nach Tabakprodukten verschwindet nicht von heute auf morgen. Es wird auftauchen, wenn Sie schon aufgehört haben und vielleicht sogar stärker sein als zuvor. Das ist nicht schlimm, denn es wird nur für kurze Zeit so sein. Rauchverlangen lässt sich besiegen. Es bedeutet nicht, dass Sie rauchen müssen.
Rauchverlangen gehört zum Aufhören dazu. Sie können:
- sich aktiv ablenken,
- den Ort wechseln,
- entspannt bleiben, weil Sie vorbereitet sind,
- ein paar Schritte gehen,
- Wasser trinken,
- etwas Spannendes lesen,
- ein Gespräch beginnen.
Sie brauchen Geduld. Rechnen Sie mit wenigen Wochen für Ihre Tabak- und Nikotinentwöhnung. Sprechen Sie mit einem Arzt, um weitere Unterstützung zu erhalten.
Meilensteine erreichen
- Meilenstein: Mein Start in den Rauchstopp
- Meilenstein: Sieben Tage ohne Rauchen. Ab jetzt wird es leichter! Ab der zweiten Woche sind körperliche Verbesserungen deutlich spürbar. Das Rauchverlangen lässt nach.
- Meilenstein: Von eventuellen Rückschlägen nicht entmutigen lassen und unbedingt neu beginnen.
Mit Begleiterscheinungen umgehen
Ein Rauchstopp kann potenziell mit Begleiterscheinungen verbunden sein. Wer sie kennt, kann sich darauf einstellen und besser damit umgehen.
Das Körpergewicht halten
Ihr Körper erholt sich, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören. Bei vielen bedeutet dies auch, dass sie zunehmen. Für die Gesundheit insgesamt ist es besser, nicht mehr zu rauchen und etwas zuzunehmen.
- Vermeiden Sie Fertigprodukte. Diese enthalten häufig viel Fett und Zucker.
- Nehmen Sie sich Zeit für das Essen.
- Kurbeln Sie Ihren Energieverbrauch durch Bewegung an. Nehmen Sie die Treppen anstelle des Fahrstuhls. Gehen Sie öfter mal zu Fuß oder nehmen das Rad. Gehen Sie zum Tanzen oder machen Sport.
Verdauung fördern
Rauchen und Nikotin beeinflussen die Verdauung. Wird kein Nikotin mehr zugeführt, kann es zu Verstopfung kommen. Helfen Sie daher Ihrem Darm:
- Essen Sie wenig Weißmehlprodukte.
- Verzehren Sie reichlich Gemüse und Obst.
- Wählen Sie ballaststoffreiche Varianten von Reis, Nudeln und Brot.
- Trinken Sie viel Wasser und ungesüßte Tees.
Stress abbauen
Ein Nikotinentzug kann Stress für den Körper erzeugen. Finden Sie einen Ausgleich, der Ihnen bei der Entspannung hilft:
- Körperliche Bewegung, die Spaß macht
- In die Sauna gehen
- Yoga oder Meditation
Ausrutscher passieren – dranbleiben!
Haben Sie nach Ihrem Rauchstopp eine Zigarette geraucht? Waren Sie im Stress? War das Verlangen zu groß? Das kann passieren – es ist kein Drama. Ein Ausrutscher ist kein Versagen.
Wie geht es jetzt weiter?
Denken Sie vielleicht: „Es klappt einfach nicht“ oder „Jetzt ist es egal“? Es ist nicht egal und es kann immer noch klappen! Vergleichen Sie es mit einem Sturz: Sie sind gefallen, unverletzt und liegen am Boden. Wollen Sie liegenbleiben? Sicher nicht. Sie stehen auf und gehen weiter.
So ist es auch mit einem Rückfall auf dem Weg zu einem rauchfreien Leben. Wichtig ist, dass Sie sich rasch wieder ans Nichtrauchen machen. Sie wissen, wie es geht. Sie holen sich zusätzliche Unterstützung – von Ihren Freunden oder Ihrem Arzt. Sie fokussieren Ihre Ziele und starten neu!
Bundesweiter Mitmachmonat „Rauchfrei im Mai“

Sie rauchen, haben vielleicht schon ein paar Rauchstopp-Versuche hinter sich und suchen eine gute Gelegenheit, um endlich aufzuhören? Der bundesweite Mitmachmonat „Rauchfrei im Mai“ bietet hierfür eine gute Gelegenheit. Im Jahr 2024 haben erstmals 6.386 Personen daran teilgenommen. 2025 geht Rauchfrei im Mai in die nächste Runde! Dann heißt es erneut: „Hoch die Hände – Kippenende!“
Weitere Informationen unter: www.rauchfrei-im-mai.de
Weltnichtrauchertag
Der Weltnichtrauchertag wurde am 31. Mai 1987 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen und steht seitdem jedes Jahr unter einem anderen Motto. In Deutschland koordinieren das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) und die Deutsche Krebshilfe die Aktivitäten zu diesem Tag seit über 20 Jahren. Dazu gehört ein Plakatmotiv, das die Organisationen kostenlos für Interessierte bereitstellen.
„Be Smart – Don't Start"
Die Deutsche Krebshilfe unterstützt ideell und finanziell den bundesweiten Wettbewerb zum Nichtrauchen in Schulklassen „Be Smart – Don’t Start“. Prominenter Schirmherr ist Dr. Eckart von Hirschhausen. Der bekannte Moderator motiviert humorvoll Jugendliche, nicht mit dem Rauchen anzufangen – nach dem Prinzip: Aufklärung statt Abschreckung. Im November 2017 trat er vor rund 450 Schülerinnen und Schülern in Bonn auf.

Der Nichtraucher-Wettbewerb verfolgt diese Ziele:
- Das Thema „Nichtrauchen” in die Schulen bringen und attraktiv für Schülerinnen und Schüler zu machen.
- Den Einstieg in das Rauchen bei nichtrauchenden Schülerinnen und Schülern verhindern.
- Den Zigarettenkonsum bei den Schülerinnen und Schülern einstellen, die bereits mit dem Rauchen experimentieren und möglichst verhindern, dass sie nicht zu regelmäßigen Rauchern werden.
- Begleitende, gesundheitsfördernde Maßnahmen in Schulklassen durchführen.
Weitere Informationen unter: BE SMART – DON'T START
Rauchfrei-Siegel
Nach wie vor gibt es in Deutschland eine Vielzahl von TV- und Filmproduktionen, in denen die Darsteller rauchen. Insbesondere Kinder und Jugendliche werden zum Nachahmen verführt: Schauspieler sind zum einen attraktive Rollenmodelle, die imitiert werden. Zum anderen wird durch das Rauchen in Film und Fernsehen vermittelt, dass Tabakkonsum in der Gesellschaft weit verbreitet und akzeptiert ist.
Die Deutsche Krebshilfe und das AKTIONSBÜNDNIS NICHTRAUCHEN zeichnen seit 2003 Film- und Fernsehproduktionen mit dem „Rauchfrei-Siegel“ aus, die bewusst auf rauchende Charaktere verzichten und sich somit aktiv für eine rauchfreie Gesellschaft einsetzen.
Ausgezeichnete Filme von 2003 bis heute:
2024 | Sieger sein | Familienflim |
2023 | Die Schule der magischen Tiere 1 und 2 | Familienflim |
2021 | Nikotin. Droge mit Zukunft | Dokumentarfilm |
2020 | Fritzi. Eine Wendewundergeschichte | Familienflim |
2019 | Rocca verändert die Welt | Familienflim |
2018 | SOKO Wien | Serie (ZDF) |
2017 | Auf Augenhöhe | Familienflim |
2015 | Die Rosenheim-Cops | Serie (ZDF) |
2011 | In aller Freundschaft | Serie (ARD/MDR) |
2010 | Die Pfefferkörner | Kinder- und Jugendserie (ARD) |
2009 | Schloss Einstein | Serie (KI.KA von ARD und ZDF) |
2008 | Unter uns | Serie (RTL) |
2007 | Sturm der Liebe | Telenovela (ARD) |
2006 | Wilsberg | Serie (ZDF) |
2006 | Charlotte und ihre Männer | Fernsehfilm (NDR) |
2005 | SOKO Leipzig | Serie (ZDF) |
2004 | Marienhof | Serie (ARD) |
2003 | Gute Zeiten. Schlechte Zeiten | Serie (RTL) |
Weitere Informationen unter: www.rauchfreie-filme.de
Weiterführende Informationen
Aktionsbündnis Nichtrauchen
Die Deutsche Krebshilfe ist Mitglied im Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR). Das ist ein Zusammenschluss von 15 namhaften Gesundheitsorganisationen. Das ABNR wurde mit dem Ziel gegründet, auf politischer Ebene Maßnahmen anzuregen, um die Gefahren durch Tabakkonsum einzudämmen.
Weitere Informationen unter: www.abnr.de
Tabakfreies Deutschland 2040
Die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland lebt rauchfrei. Dennoch rauchen derzeit etwa ein Drittel der Erwachsenen.
Andere Länder sind deutlich weiter als Deutschland auf dem Weg, ganz rauchfrei zu werden. Schweden und Irland wollen dieses Ziel bereits 2025 erreichen. Sie nutzen hierfür beispielsweise Erhöhungen der Tabaksteuer sowie Vorgaben für neutrale Verpackungen von Tabakwaren. Die Deutsche Krebshilfe engagiert sich mit über 50 weiteren Gesundheitsorganisationen dafür, dass 2040 weniger als fünf Prozent der Erwachsenen und zwei Prozent der Jugendlichen Tabakprodukte oder E-Zigaretten konsumieren.
Quellen
- Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit: www.rauchfrei-info.de
- Bundesweite Rauchstopp-Angebote: www.anbieter-raucherberatung.de
- Deutsche Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA) Studie, 11/2024
- Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ): Tabakatlas Deutschland 2020
- Krebsinformationsdienst des DKFZ: www.krebsinformationsdienst.de
- S3-Leitlinie „Rauchen und Tabakabhängigkeit: Screening, Diagnostik und Behandlung“ 2021
- Klinische Behandlungsleitlinie der WHO für die Tabakentwöhnung bei Erwachsenen, 7/2024
Fachliche Beratung
Prof. Dr. Reiner Hanewinkel
Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung, IFT-Nord
Harmsstr. 2
24114 Kiel
Prof. Dr. Bernd Schmidt
DRK Kliniken Berlin Mitte, Klinik für Innere Medizin
Drontheimer Straße 39-40
13359 Berlin
Krebsinformationsdienst des DKFZ
Im Neuenheimer Feld 280
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Stand der Informationen: März 2025