
Krebs besiegt man nur gemeinsam
Oktober 2020. Tanja Bülter, TV-Moderatorin, Journalistin und alleinerziehende Mutter von zwei Kindern erhält völlig überraschend die schockierende Diagnose, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellt: Brustkrebs. Eine besonders bösartige Form. In den nächsten Monaten erfährt sie vor allem Unterstützung von ihrer Mutter, die sich liebevoll um Tochter und Enkelkinder kümmert.
Tanjas Geschichte
Im Kampf gegen ihre „Mistbeule“ – wie Tanja den Brustkrebs nennt – macht sie alles, was gut tut: Yoga, Meditation, gesunde Ernährung, Sport. Das Weiterarbeiten als Moderatorin ist ihr besonders wichtig.
Damit das neben den zwei Chemotherapien, der Bestrahlung und der brusterhaltenden Operation überhaupt möglich ist, springt Mutter Elke überall ein, wo es nötig ist.
„Ich habe immer das Gefühl gehabt: Da ist jemand, der diesen doppelten Boden für mich bildet.”

Nachgefragt bei: Tanja Bülter und ihrer Mutter Elke
Egal ob wir selbst betroffen sind oder zum nahen Umfeld gehören: Nach einer Krebsdiagnose gibt es tausend Fragen. Wir haben Tanja und ihre Mutter gebeten, uns aus ihrer Perspektive ein paar Antworten zu geben.
Weitere Fragen an Tanja und ihre Mutter
Was möchtest du anderen Erkrankten mit auf den Weg geben?
Tanja Bülter:
„Das Wichtigste bei so einer Erkrankung ist positiv zu bleiben und einen guten Mix zu finden aus den Ärzten einerseits, aber auch den Alternativen, die man selber in der Hand hat. Dazu gehörten für mich: Sport, frische Luft, raus in die Natur, Meditation und auch ein Stückchen Selbst-Suggestion. Und ich habe entdeckt, dass arbeiten – sprich: Ablenkung – mir gut tut. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.“
Wie fühlt sich eine Mutter, wenn das eigene Kind eine Krebsdiagnose bekommt?
Elke Bülter:
„Ich habe mich selbst gewundert, aber auch sofort rational gedacht: ‚So, wir kämpfen gemeinsam, wir schaffen das. Alles, was jetzt gemacht werden muss, wird gemacht – und ich bin da.‘ Ich habe weder geschrien noch geheult, das lag aber auch daran, dass Tanja selber so gefasst war.“
Warum unterstützt du die Deutsche Krebshilfe, Tanja?
Tanja Bülter:
„Es ist total wichtig, dass man in dem Moment, wo man die Diagnose bekommt, jemanden findet, der einen unterstützt. Und die Deutsche Krebshilfe ist eine Organisation, die alle diese Informationen gebündelt hat.
Mir ist es wichtig, dass alle wissen: ‚Es gibt da eine Organisation, die hinter euch steht.‘
Oftmals kann man den Ärzten einfach nicht folgen. Man versteht nicht, was sie einem sagen. In diesen Situationen jemand zu haben, von dem ich weiß, dass er mich aufklärt und mir hilft, die nächsten Schritte zu planen, ist ganz, ganz wichtig. Deswegen ist die Deutsche Krebshilfe eine Organisation, an die man sich wenden sollte, sobald man eine Krebsdiagnose erhält.“
Warum sprecht ihr so offen über Tanjas Erkrankung?
Elke Bülter:
„Für mich ist das selbstverständlich. Ich tue das für Menschen, die in einer vergleichbaren Situation sind. Es soll ihnen Mut, es soll ihnen Kraft geben. Und wenn so etwas in ihrer Familie passiert, dann können sie sich daran orientieren, was wir geschafft haben. Das finde ich sehr wichtig. Deswegen habe ich keine Sekunde gezögert, unsere Erfahrungen zu teilen.“
Tanja, wie geht es dir heute?
Tanja Bülter:
„Ich hoffe, man sieht’s!? Mir geht’s wieder ganz gut. Ich würde nicht sagen, dass ich ganz die Alte bin und dass ich die Energie von vor zwei Jahren zurückhabe, aber ich bin auf einem guten Weg dahin. Und ich kann sagen: Durch regelmäßigen Sport, gesunde Ernährung und einen bewussten Lifestyle habe ich momentan Spaß am Leben. Mein Körper gehört mir wieder mehr als noch vor einem halben Jahr. Ich robbe mich Stück für Stück wieder an die ‚alte Tanja‘ ran – an die alte Energie und Kraft.“