HAUTKREBS-FRÜHERKENNUNG (HAUTKREBSSCREENING)

Das wichtigste Ziel der Hautkrebs-Früherkennung ist, dass weniger Menschen am malignen Melanom sterben. Ist bereits Hautkrebs entstanden und wird er früh entdeckt, sind die Operation weniger umfangreich und die medikamentöse Behandlung schonender. Rechtzeitig erkannt, lassen sich alle Hautkrebsarten gut behandeln und heilen. Doch Krebsfrüherkennungsuntersuchungen können auch Nachteile haben.

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Welche Untersuchungen zur Hautkrebs-Früherkennung gibt es?

Bei der Hautkrebs-Früherkennung spielt die Beobachtung der eigenen Haut eine wichtige Rolle, denn Veränderungen durch Hautkrebs können mit dem bloßen Auge entdeckt werden. Außerdem steht Menschen ab 35 Jahren das Hautkrebsscreening zur Verfügung. Hier beschreiben wir Ihnen die Vor- und Nachteile dieses Programms.

Bislang gibt es nur wenige wissenschaftliche Studien, die seinen Nutzen und seine Risiken untersuchen. Sie finden hier auch die Empfehlungen der Experten der Deutschen Krebshilfe zum Hautkrebsscreening. Wenn Sie überlegen, ob Sie an einer Untersuchung zur Hautkrebs-Früherkennung teilnehmen möchten oder nicht, können Sie diesen Empfehlungen folgen. Es ist aber sinnvoll, dass Sie sich Ihr eigenes Urteil bilden und dabei Ihr persönliches Risiko für Hautkrebs berücksichtigen. Wenn Sie Fragen haben, Ihnen etwas unklar ist oder Sie sich mit einer Entscheidung überfordert fühlen, dann lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten.

Hinweis: Umgangssprachlich werden Untersuchungen zur Hautkrebs-Früherkennung auch als Hautkrebsvorsorge bezeichnet. Das ist nicht richtig, denn Fachleute verwenden den Begriff Krebsvorsorge, wenn es tatsächlich darum geht, Krebs zu verhindern, das heißt, wenn beispielsweise bei einer Früherkennungsuntersuchung Krebsvorstufen entdeckt und entfernt werden.

Allgemeine Informationen zu Krebsfrüherkennungsuntersuchungen und der Bewertung von Nutzen und Risiko finden Sie im Text „Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennung“.

Wie kann ich selbst Hautkrebs erkennen?

Hautkrebsvorstufen und der Hautkrebs selbst lassen sich ohne technische Hilfsmittel und Eingriffe sehen und fühlen. Daher können Sie sie frühzeitig und einfach erkennen. Betrachten Sie Ihre Haut – besonders die dem Licht ausgesetzten Bereiche – regelmäßig und achten Sie auf Veränderungen. Damit Sie nichts übersehen, ist es natürlich wichtig, dass Sie sich dafür ganz ausziehen.

Wichtig: Gerade bei bösartigen Erkrankungen der Haut, die sich äußerlich sichtbar entwickeln, bietet die regelmäßige Selbstbeobachtung eine große Chance, Krebs bereits in einem so frühen Stadium zu entdecken, dass er geheilt werden kann, bevor er sich ausbreitet und lebensbedrohlich wird.

Dies gilt vor allem für die gefährlichste Hautkrebsart, den schwarzen Hautkrebs. Achten Sie deshalb zur Hautkrebs-Früherkennung vor allem auf Ihre Pigmentmale.

Sechs Signale, die auf schwarzen Hautkrebs hinweisen können

  • Ein Pigmentmal ist deutlich dunkler – bis hin zu braun-schwarzer oder schwarzer Farbe; es hebt sich klar von anderen Pigmentmalen ab.
  • Ein Pigmentmal ist in Form und/oder Farbe unregelmäßig.
  • Ein Pigmentmal verändert die Farbe, wird heller oder dunkler.
  • Ein Pigmentmal hat bereits einen Durchmesser von 2 mm erreicht.
  • Nach jahrelangem Stillstand wächst ein Pigmentmal plötzlich wieder sichtbar.
  • Sie spüren ein bestehendes oder neues Pigmentmal – zum Beispiel weil es brennt, juckt oder sogar blutet.

Hautkrebsscreening

Im Rahmen der Hautkrebs-Früherkennung bieten die gesetzlichen Krankenkassen Frauen und Männern ab 35 Jahren alle zwei Jahre eine standardisierte Untersuchung der gesamten Körperoberfläche (Hautkrebsscreening) an.

Das Hautkrebsscreening können Sie bei Ärzten machen lassen, die an einer speziellen Fortbildung teilgenommen und eine entsprechende Genehmigung zur Hautkrebs-Früherkennung erhalten haben. Dazu gehören Hausärzte sowie Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten (Dermatologen).

Ihr Arzt informiert Sie über die Ursachen von Hautkrebs und wie Sie sich davor schützen können. Er untersucht die Haut am ganzen Körper einschließlich der Kopfhaut. Für das Hautkrebsscreening benötigt Ihr Arzt keine Instrumente, sondern nur eine helle Lampe und sein geschultes Auge. Die Untersuchung ist schmerzfrei. Haben Sie das Hautkrebsscreening bei einem Hausarzt durchführen lassen und hat er den Verdacht, dass Sie Hautkrebs haben könnten, wird er Sie zur Abklärung an einen Dermatologen überweisen.

Zahlen zum Hautkrebsscreening

Hat ihr Hausarzt Sie aufgrund eines Hautkrebsverdachtes an einen Dermatologen überwiesen, ist das zunächst kein Grund zur Beunruhigung. Der Dermatologe führt das Hautkrebsscreening erneut vollständig durch. 80 von 100 Verdachtsfällen stuft er als harmlos ein.

Sollte der Dermatologe den Hautkrebsverdacht bestätigen, entnimmt er eine Gewebeprobe (Biopsie), die dann in einem Labor untersucht wird. Erst hier wird die gesicherte Diagnose gestellt. Der Dermatologe teilt Ihnen dann das Ergebnis der Laboruntersuchung – also Ihre Diagnose – mit. Hat er die Gewebeprobe wegen eines Verdachts auf ein malignes Melanom entnommen, bestätigt sich in etwa acht von zehn Fällen dieser Verdacht nicht. Sollten Sie aber die Diagnose Hautkrebs erhalten, wird Ihr Dermatologe mit Ihnen besprechen, wie Sie behandelt werden können.

Von 100 Personen, die der Hausarzt mit Verdacht auf Hautkrebs an den Dermatologen überwiesen hat, werden 80 vom Dermatologen als unauffällig eingestuft. Bei 20 erfolgt die Gewebeentnahme. Bei 4 von diesen 20 wird Hautkrebs festgestellt. Das heißt: Bei 4 von 100 Menschen mit Verdacht wird tatsächlich Hautkrebs entdeckt.

Es gibt Hinweise, dass durch ein flächendeckendes Hautkrebsscreening weniger Menschen an schwarzem Hautkrebs sterben. Genaue Zahlen, wie sich die Häufigkeit und Sterblichkeit von Hautkrebs bei Menschen verändern, die am bundesweiten Hautkrebsscreening teilgenommen haben, liegen allerdings noch nicht vor.

Vorteile des Hautkrebsscreenings

  • Die Untersuchung der Haut durch den Arzt ist eine schmerzfreie Untersuchung.
  • Es gibt Hinweise, dass durch ein flächendeckendes Hautkrebs-Screening weniger Menschen an schwarzem Hautkrebs sterben.
  • Frühe Stadien können schonender behandelt werden.

Risiken und Nebenwirkungen des Hautkrebsscreenings

  • Da beim Hautkrebsscreening die gesamte Haut untersucht wird, müssen Sie sich ganz entkleiden. Eventuell ist Ihnen das peinlich; dann müssen Sie ein gewisses Schamgefühl überwinden.
  • Sollte Ihr Arzt bei der Untersuchung etwas Verdächtiges feststellen, wird ein Dermatologe Gewebe entnehmen. Dies geschieht mit örtlicher Betäubung. Je nach Ort und Größe muss die Wunde genäht werden, und es bleibt eine kleine Narbe zurück.
  • Nur bei 4 von 100 Menschen, bei denen etwas Verdächtiges gefunden wird, bestätigt sich dieser Verdacht. Sie müssen also unter Umständen eine gewisse Zeit mit der Unsicherheit, vielleicht Krebs zu haben, leben.
  • Es ist möglich, dass beim Screening ein Hautkrebs entdeckt und behandelt wird, der Sie eventuell in Ihrem weiteren Leben nicht belastet hätte. Hier spricht man von Überdiagnosen. Wie häufig diese vorkommen, ist bisher unbekannt. Die damit verbundenen Risiken sind eine Operationsnarbe und mögliche psychische Belastungen, die mit einer Krebsdiagnose einhergehen können.
  • Keine Untersuchungsmethode ist zu 100 Prozent verlässlich. Trotz einer gewissenhaften und gründlichen Untersuchung kann es vorkommen, dass beim Hautkrebsscreening ein bösartiger Befund nicht diagnostiziert wird: Von zehn bösartigen Hautveränderungen werden etwa neun tatsächlich entdeckt, eine bleibt unerkannt.

Wichtig: Wenn Ihnen eine Veränderung an Ihrer Haut auffällt, sollten Sie unbedingt zu Ihrem Arzt gehen. Dieser untersucht dann die Stelle, unabhängig davon, wann Sie das letzte Mal beim Hautkrebsscreening waren.

Empfehlung zum Hautkrebsscreening

Das Hautkrebsscreening ist aus Sicht der Deutschen Krebshilfe nach allen bisher vorliegenden Daten für Frauen und Männer ab 35 Jahren eine sinnvolle Maßnahme zur Hautkrebs-Früherkennung. Die möglichen Beeinträchtigungen durch eine Überdiagnostik beim Hautkrebsscreening schätzt die Deutsche Krebshilfe gegenüber den Vorteilen einer Früherkennung von Hautkrebs als gering ein.

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Weitere Informationen

Letzte Aktualisierung

  • Wissenschaftliche Überarbeitung Juni 2021

Text und Redaktion

  • Dr. Désirée Maßberg, Stiftung Deutsche Krebshilfe
  • Sandra von dem Hagen, Stiftung Deutsche Krebshilfe

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