Nachruf Professorin Dr. Sabine Freifrau von Kleist

Mildred Scheel (l.) und Sabine von Kleist

Die Deutsche Krebshilfe trauert um Prof. Dr. Sabine Freifrau von Kleist, die am 12. Januar 2021 im Alter von 87 Jahren verstorben ist. 

Prof. Dr. Sabine Freifrau von Kleist hat sich 36 Jahre ehrenamtlich für krebskranke Menschen eingesetzt und der Deutschen Krebshilfe wichtige Impulse für ihre Arbeit gegeben, insbesondere auf dem Gebiet der Krebsforschung. Sie gehörte 21 Jahre - von 1983 bis 2004 - dem Vorstand an und hatte dabei von 1986 bis 1998 das Amt der stellvertretenen Vorstandsvorsitzenden inne. Von 1983 bis 1996 war sie zudem Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Tochterorganisation der Deutschen Krebshilfe - der Dr. Mildred Scheel Stiftung für Krebsforschung. Darüber hinaus gehörte Prof. Dr. Sabine Freifrau von Kleist von 1986 bis 2004 dem Vorstand des Mildred Scheel-Förderkreis e.V. der Deutschen Krebshilfe an, auch hier viele Jahre als Vorstandsvorsitzende. Bis zuletzt war die renommierte Ärztin und Wissenschaftlerin der Deutschen Krebshilfe verbunden - bis zum Jahresende 2019 als Mitglied des Kuratoriums der Organisation. 

In ihren Amtszeiten als Mitglied des Vorstands der Deutschen Krebshilfe sowie des Wissenschaftlichen Beirats der Dr. Mildred Scheel Stiftung für Krebsforschung hat sich Prof. Dr. Sabine Freifrau von Kleist für grundlegende Förderinitiativen der Deutschen Krebshilfe zur Verbesserung der Versorgung krebskranker Menschen eingesetzt, insbesondere auf dem Gebiet der Krebsforschung. Sie hatte von 1978 bis 1999 den Lehrstuhl für Immunbiologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg inne. Während ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit machte sie gleichzeitig mit und unabhängig von einer kanadischen Arbeitsgruppe die Entdeckung, dass bestimmte Tumore ein Protein im Blut abgeben, das vom normalen Gewebe nicht gebildet wird. Weil dieses Protein auch von embryonalem Gewebe produziert werden kann, hat sich dafür der Begriff Carcinoembryonales Antigen (CEA) eingebürgert. CEA wird als Tumormarker verwendet für eine Reihe von bösartigen Tumoren wie Darmkrebs, Pankreaskrebs und Brustkrebs. 

Aber nicht nur die Krebsforschung war ihr wichtig, sondern auch die Versorgung der Betroffenen. So hat sie immer auch den unmittelbaren Kontakt zu den Patienten gesucht und sich für die Krebsselbsthilfe-Organisationen engagiert. Sie war Ehrenmitglied der Frauenselbsthilfe Krebs e.V. 

Prof. Dr. Sabine Freifrau von Kleist hat in hohem Maße wissenschaftlich publiziert und wurde zahlreich ausgezeichnet. 1993 erhielt sie die Paracelsus-Medaille der Deutschen Ärzteschaft. 

Sie hat sich selbstlos und in höchstem Maße für krebskranke Menschen eingesetzt. Die Deutsche Krebshilfe und die Weiterentwicklung der Onkologie waren ihr stets Herzensanliegen. 

Wir verlieren mit Prof. Dr. Sabine Freifrau von Kleist eine großartige Mitstreiterin und einen wunderbaren Menschen, deren Gedenken wir in Ehren halten und das uns Verpflichtung sein wird, den von ihr mit eingeschlagenen Weg weiterzugehen. 

Unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl gelten ihren Angehörigen.