Immuntherapie bei Krebs
Die Bekämpfung von Krebs ist eine komplexe Aufgabe. Weltweit arbeiten Forscher daran, die zahlreichen Vorgänge in und um einen Tumor bis ins kleinste Detail zu verstehen. So auch ein interdisziplinäres Team am Universitätsklinikum Essen.
Immunzellen bei Krebserkrankungen
Geschwächtes Immunsystem
Ein Tumor besteht nicht nur aus Krebszellen, sondern enthält auch zahlreiche Zellen des Immunsystems. Viele Tumore machen sich das zu Nutze: So können sie etwa körpereigene Immunzellen so umprogrammieren, dass diese das Wachstum von Krebs fördern, statt es einzudämmen. Die Immunantwort des Körpers wird überlistet. Kurz gesagt: Das Immunsystem und die Immunabwehr sind geschwächt. Für Patienten hat das zur Folge, dass Chemo- und Immuntherapien zur Bekämpfung der Krebserkrankung unbrauchbar werden und auch Medikamente wirkungslos sind.
Neue Verfahren in der Krebsforschung
Winzige Hoffnungsträger im Kampf gegen Krebs
Bisher können Wissenschaftler veränderte Immunzellen kaum von den anderen Zellen im Tumor unterscheiden und daher schwer gezielt bekämpfen. Genau an diesem Punkt setzt das Team um die Projektleiter Prof. Dr. Brandau (Universitätsklinikum Essen) und Prof. Schlücker (Universität Duisburg-Essen), mit seiner Forschung an. Um Betroffenen zu helfen, verfolgen die Experten aus den Forschungsbereichen Medizin, Biologie und Chemie einen visionären Ansatz: Sie entwickeln winzige Werkzeuge, die gezielt in die Tumore eingeschleust werden.
Weniger als ein Millionstel Millimeter sind diese Nanoteilchen groß: Mit speziellen Goldstäbchen versetzte Antikörper sollen sich auf die Suche nach bösartigen Zellen machen. Die Aufgabe der Antikörper ist es, diese Zellen zu erkennen – wie ein Schlüssel, der nur auf ein einziges Schloss passt. Das Schloss ist in diesem Fall die umprogrammierte Abwehrzelle. Der Vorteil: Die sich frei im Körper bewegenden Goldstäbchen-Antikörper finden ihr Ziel automatisch. Treffen sie auf eine immununterdrückende Zelle, verbinden sie sich mit ihr. Anschließend zerstören die mit Laserlicht erhitzten Goldstäbchen die schädlichen Zellen. Die Immunantwort des Körpers wird nicht mehr unterdrückt und verbessert sich.
Immuntherapie durch Nanowerkzeuge
Therapie für alle Krebsarten
Grundsätzlich kann diese Methode bei allen Krebsarten zum Einsatz kommen, da die zu eliminierenden Zellen bei fast allen soliden Tumoren eine große Rolle spielen. Die Wirksamkeit hängt vor allem davon ab, wie der Tumor im Inneren aufgebaut ist und welche Zellen eingeströmt sind. Auf Gewebeschnitten vor Therapiebeginn kann man dies analysieren und dann entscheiden, welche Form der Behandlung in Frage kommt.
“Unsere Nano-Werkzeuge helfen, Therapieresistenz zu überwinden. Das birgt neue Hoffnung für Krebspatienten” (Prof. Dr. Brandau, Universitätsklinikum Essen)
Die Deutsche Krebshilfe gibt Krebsforschern den nötigen finanziellen Rückhalt für wichtige innovative Projekte, die alle das Ziel haben, die Krebsdiagnostik und -behandlung sowie die Versorgung krebskranker Menschen stetig zu verbessern.
Krebsforschung voranbringen - Jeder Beitrag zählt!Krebsforschung: Diese Bereiche werden von der Deutschen Krebshilfe gefördert
- Klinische Forschung & Kliniknahe Grundlagenforschung
- Versorgungsforschung
- Medizinische und wissenschaftliche Nachwuchsförderung, um eine nachhaltige und zukunftsgerichtete Krebsforschung zu sichern
- Krebstherapiestudien
- Leitlinienprogramm Onkologie
- innovative Forschungsvorhaben aus dem Bereich der Krebsfrüherkennung und der Krebs-Prävention
- onkologische Spitzenzentren zur Verbindung von translationaler Forschung und Klinikwesen
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