JUNGES TEAM FORSCHT FÜR KLEINE PATIENTEN

Dr. Laura Hinze leitet ein junges, dynamisches Team, das neue Wege in der Forschung gegen Leukämie geht. Das Team forscht an Möglichkeiten, die Resistenz von Krebszellen gegen bestehende Behandlungsmethoden zu durchbrechen.

Gruppenbild im Labor mit der jungen Ärztin Dr. Laura Hinze und weiteren Personen in weißen Kitteln

Forschungsförderung erhöht das Tempo im Kampf gegen Leukämie

Vier von fünf leukämiekranken Kindern können heutzutage geheilt werden. Bei einem von fünf aber schlagen die aktuell verfügbaren Therapien nicht an. Die Medikamente, welche die bösartigen Zellen eigentlich aushungern sollen, funktionieren bei ihnen nicht mehr. Die Leukämiezellen werden resistent gegen diese Wirkstoffe. 

Die 25-jährige Medizinerin und Wissenschaftlerin Dr. Laura Hinze ist diesen Leukämiezellen auf der Spur. Gemeinsam mit ihrem Forschungsteam will sie eine Möglichkeit finden, die Resistenz zu durchbrechen. 2021 wurde sie mit ihrem Forschungsprojekt und gerade einmal 23 Jahren als eine der jüngsten Medizinerinnen überhaupt in das Max-Eder-Nachwuchsgruppenprogramm aufgenommen. Die Deutsche Krebshilfe unterstützt das aussichtsreiche Projekt mit über 740.000 Euro, um so langfristig die Heilungschancen für Leukämie noch weiter zu verbessern. 

„Wir haben so viele Ideen, jetzt können wir diese auch konsequent verfolgen und damit hoffentlich schon bald den Patienten helfen.”

Dr. Laura Hinze, 25, Ärztin

Das Max-Eder-Nachwuchs-
gruppenprogramm

Die Deutsche Krebshilfe fördert damit hochqualifizierte junge Mediziner und Forscher, also den wissenschaftlichen Nachwuchs in der klinischen Onkologie.
Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass das Projekt kliniknah ausgerichtet ist und somit rasch den an Krebs erkrankten Menschen zugute kommt.

„Mit der Förderung der Deutschen Krebshilfe kommen wir deutlich schneller voran.“

Dr. Laura Hinze, 25, Ärztin

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Das Max-Eder-Nachwuchs- gruppenprogramm

Ziel des Forschungsprojekts: Leukämiezellen aushungern

Um Leukämie zu behandeln, entzieht man den Krebszellen die überlebenswichtige Aminosäure Asparagin, die während des Proteinabbaus in der Zelle freigesetzt wird. Die Krebszellen können sich dann nicht mehr ernähren und sterben ab. Gerade bei Kindern funktioniert das sehr gut.

Wenn die Therapie nicht anschlägt, liegt das oft daran, dass die Krebszellen immun gegen den Asparagin-Mangel sind – ähnlich wie Bakterien gegen Antibiotika immun werden können. Was sie immun macht, ist noch nicht genau bekannt. Dr. Hinzes Team hat aber kürzlich herausgefunden, dass resistente Leukämiezellen gesunde Körperzellen dazu animieren, Asparagin für sie zu produzieren. Sie bedienen sich dafür eines bestimmten Enzyms, das den Abbau von Proteinen innerhalb der Zelle steuert und so Asparagin freisetzt.

Ein Medikament, das diesen Proteinabbau und damit die Freisetzung der Aminosäure hemmt, haben sie im Labor erprobt. Durch das Medikament wird die Krebszelle empfänglich für den Aparagin-Mangel. Besser noch: Nicht nur bei Leukämiezellen zeigt dieser Vorgang Wirkung, sondern auch bei anderen, nicht verwandten Krebsarten wie Darmkrebs.

Die junge Ärztin Dr. Laura Hinze steht im Labor und begutachtet Reagenzgläser zusammen mit einer anderen Frau im weißen Kittel

Wissenswertes über die Krebsforschung in Deutschland

Fördermittel

Wissenschaflter zu fördern, ist ein zentrales Anliegen der Deutschen Krebshilfe, um die Forschung weiter voranzubringen und die Behandlung von Krebspatientinnen und Krebspatienten stetig zu verbessern.

Die Deutsche Krebshilfe ist der bedeutendste private Drittmittelgeber für die onkologische Forschung in Deutschland, gibt Forschenden somit den notwendigen finanziellen Rückhalt und schließt Finanzierungslücken. Denn die von der öffentlichen Hand bereitgestellten Mittel reichen oftmals nicht aus, neuen Ideen und Konzepten den Weg von der Grundlagenforschung im Labor bis in den klinischen Alltag zu sichern. Im Jahr 2021 hat die Deutsche Krebshilfe insgesamt 71,7 Millionen Euro für neue Forschungsprojekte und -programme auf den Gebieten der Grundlagenforschung, klinischen Krebsforschung und der Versorgungsforschung bereitgestellt.

Erfolge in der Forschung gegen akute lymphatische Leukämie

Noch bis etwa 1950 gab es so gut wie keine Heilungschance bei einer akuten lymphatischen Leukämie (ALL). Mehr als 90 Prozent der betroffenen Patienten starben innerhalb von zwei Monaten daran. Die akute lymphatische Leukämie ist die häufigste Leukämieart, die bei Kindern diagnostiziert wird.

Durch die Entwicklung der Chemotherapie, speziell für Kinder mit ALL, stieg die Heilungsrate enorm an. Heutzutage können 9 von 10 Kindern geheilt werden. Aber schon Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren vertragen die intensive Chemotherapie weniger gut als Kinder, die zehn oder elf Jahre alt sind. Daher werden zusätzliche Therapieansätze benötigt.

weitere Forschung notwendig

Unbestritten hat die onkologische Forschung in den vergangenen Jahren zahlreiche Fortschritte gemacht und zu stetigen Verbesserungen in der Krebsbehandlung beigetragen. Um Krebs in Zukunft noch besser vorbeugen, früher erkennen, besser diagnostizieren und behandeln zu können, muss die Forschung weiterhin einen hohen Stellenwert haben. Patienten sollen möglichst schnell in der Praxis von wissenschaftlichen Fortschritten profitieren. Die Überführung von neuen Erkenntnissen aus dem Labor in die Anwendung im klinischen Alltag heißt translationale Forschung. Mit einem in diesem Sinne ausgerichteten Förderschwerpunktprogramm „Translationale Onkologie“ hat die Deutsche Krebshilfe den Weg für zahlreiche aussichtsreiche Forschungsvorhaben in Deutschland geebnet. Es ist daher weiterhin wichtig, dass die Krebsforschung in hohem Maße gefördert wird.

Die junge Ärztin Dr. Laura Hinze steht im Labor und bespricht Notizen mit einer Frau im weißen Kittel

Schon gewusst?

Die Deutsche Krebshilfe ist Deutschlands größte Bürgerbewegung gegen Krebs und finanziert sich dabei ausschließlich durch Spenden und freiwillige Zuwendungen aus der Bevölkerung. Jeder Beitrag hilft im Kampf gegen den Krebs. Gemeinsam können wir viel bewegen.

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