UV-Strahlung und Hautkrebs

Immer mehr Menschen erkranken jährlich neu an Hautkrebs. Diese Krebsart ließe sich sehr einfach vermeiden: durch richtigen UV-Schutz und das Meiden von Solarien. Unterstützt wird die Deutsche Krebshilfe von Susanne Klehn und weiteren Projektpartnern.

Botschafterin Susanne Klehn

Schütz' deine Haut!

Unterstützt wird die Deutsche Krebshilfe von Susanne Klehn. Mit gerade einmal 27 Jahren erkrankte die Promi-Moderatorin selbst an einem malignen Melanom. 67 Prozent Überlebenswahrscheinlichkeit lautete Klehns statistische Prognose der Ärzte. Im Interview mit der Deutschen Krebshilfe schildert sie, wie sie die Diagnose empfunden hat und was ihr Kraft gab. Als Botschafterin der Deutschen Krebshilfe für Hautkrebsprävention motiviert sie nun andere Menschen dazu, sich vor UV-Strahlung zu schützen.

Susanne Klehn, Botschafterin der Deutschen Krebshilfe

Clever in Sonne und Schatten

Bei den Kleinsten beginnen

Ungeschützt ist die Haut von Kindern und Jugendlichen besonders empfindlich gegenüber der UV-Strahlung der Sonne. Manche Auswirkungen wie Sonnenbrand sind schon nach kurzer Zeit spürbar. Doch auch noch nach Jahrzehnten können sich die Folgen bemerkbar machen, schlimmstenfalls in Form von Hautkrebs.


Stefanie Scheider

Referentin Prävention

Telefon: 0228/72990-276

Lebenswelten

Die Deutsche Krebshilfe und ihre Partner wollen mit dem Projekt „Clever in Sonne und Schatten“ nützliches Wissen und praktische Alltagstipps für Sonnen- und Hautschutz in die „Lebenswelten“ von Kindern und Jugendlichen tragen. Wie dies in der Praxis funktioniert, zeigt ein Film.

Achtung UV-Strahlung

Der UV-Index

Der Mensch verfügt über kein Sinnesorgan, das die unsichtbare ultraviolette Strahlung der Sonne wahrnehmen könnte. Ein hilfreiches Instrument ist daher der UV-Index (UVI). Er beschreibt den am Boden erwarteten Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlungsstärke. Auf einer Skala von 1 (niedrig) bis 11+ (extrem) können Nutzer das Sonnenbrandrisiko ablesen. Jedem Skalenwert sind entsprechende Sonnenschutzmaßnahmen zugeordnet.

Aktuelle Werte und Prognosen für das In- und Ausland können unter anderem beim Bundesamt für Strahlenschutz und beim Deutschen Wetterdienst (DWD) abgerufen werden.

UV-Index (Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz)

Aktuelle Werte und Prognosen für das In- und Ausland können unter anderem beim Bundesamt für Strahlenschutz und beim Deutschen Wetterdienst (DWD) abgerufen werden.

Hauttyp bestimmen

Wie stark der Einfluss der UV-Strahlung auf die Haut ist, hängt vom Hauttyp ab. Entdecken Sie Ihren Hauttyp und erfahren Sie, wie hoch die Eigenschutzzeit Ihrer Haut ist und wie Sie Ihre Haut schützen können. Hier hilft Ihnen sehr gut der UV-Index.

Hinweis: Die "Hauttypen" beziehen sich auf Erwachsene. Kinderhaut ist anders aufgebaut als die von Erwachsenen und wird daher als ein eigener "Hauttyp"dargestellt.

Die „Sun Safety Flag“

Am Meer wird zwischen Badespaß und Sommerbrise die krebserregende Wirkung der solaren UV-Strahlung oft unterschätzt. Unter dem Motto „WATCH OUT AT THE BEACH“ wurde daher im Juli 2022 am Timmendorfer Ostseestrand im Rahmen eines Presseevents ein neues Warnsystem zum Schutz vor UV-Strahlung vorgestellt: die „Sun Safety Flag“. Im Schulterschluss mit mehreren Organisationen testeten die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention ein einfaches UV-Warnsystem für Strandgäste. Im Sommer 2023 wird die Kampagne „WATCH OUT AT THE BEACH“ von 15 Gemeinden an der Nord- und Ostseeküste fortgeführt. 

Die Kampagne „Watch out at the beach“ wird 2023 von 15 Gemeinden an der Nord- und Ostseeküste fortgeführt.

Unterstützt wird die Aktion von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Tourismus-Institutionen der Gemeinden, dem Deutschen Wetterdienst, dem Bundesamt für Strahlenschutz sowie weiteren Partnern.

Mit einem Aktionstag in Grömitz Ende Juni wurden Strandgäste und die Medien über die Inhalte der Aktion informiert und für ein umsichtiges Sonnenverhalten sensibilisiert.

Hautkrebsgefahr Solarien

Hautkrebsgefahr Solarien

Risiko Hautkrebs

Seit 2009 stuft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die natürliche und insbesondere die künstliche UV-Strahlung aus Solarien in die höchste Kategorie krebserregender Faktoren ein. Damit werden Solarien als ebenso krebserzeugend bewertet wie Asbest oder Tabak. Wenn Solarien bis zu einem Alter von 35 Jahren regelmäßig genutzt werden, verdoppelt sich das Risiko, am besonders aggressiven schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom, zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie französischer und italienischer Wissenschaftler. Die Deutsche Krebshilfe, die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) und WHO raten daher konsequent davon ab, Solarien zu nutzen.

Deutsche galten lange als Europameister im künstlichen Bräunen. Um Solariennutzer besser vor den Auswirkungen krebserregender UV-Strahlung zu schützen, gelten in Deutschland seit 2012 strengere gesetzliche Vorschriften für die Betreiber von Solarien. Dazu gehört auch ein Nutzungsverbot für Minderjährige. Bei Verstößen drohen den Betreibern Bußgelder in Höhe von bis zu 50.000 Euro.

Gesetzlich geregelt: Minderjährige dürfen nicht ins Solarium

Seit 2009 ist es Minderjährigen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr gestattet, Solarien in Sonnenstudios oder sonstigen öffentlich zugänglichen Räumen zu benutzen. Das Nutzungsverbot für Minderjährige wird allerdings völlig unzureichend eingehalten. Eine bundesweite Beobachtungsstudie zeigte, dass allein im Jahr 2018 schätzungsweise 140.000 Kindern und Jugendlichen gelang, Zugang zu Solariengeräten zu erhalten – Tendenz steigend. Die Deutsche Krebshilfe initiierte daher im Januar 2020 die spektakuläre Lichtinstallation „Spectrum. The most dangerous artwork“.

„Spectrum. The most dangerous artwork.”

Die überdimensionale Lichtkonstruktion des Berliner Künstler-Duos „LOW BROS“ ist nur in UV-sicherer Schutzkleidung anschaubar. Bei der von der Deutschen Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) initiierten Vernissage am 22. Januar 2020 in den Berliner Reinbeckhallen warnten Vertreter aus Gesundheitswesen und Politik vor den Risiken, die mit dem „Sonnen“ im Solarium verbunden sind. Im Februar forderten die Deutsche Krebshilfe und die ADP ein generelles Betriebsverbot für Solarienverbot zu rein kosmetischen Zwecken für Deutschland.

Gefährlicher Imagewandel

Das Angebot künstlicher Besonnung beschränkt sich heute längst nicht mehr auf Sonnenstudios. Solariengeräte werden zunehmend auch in Wellness- und Beauty-Einrichtungen als Zusatzleistung angeboten – also Einrichtungen, die einem gesundheitsorientierten Bereich zugerechnet werden – wie Schwimmbäder, Fitnessstudios, Wellness-Bereiche sowie Hotels. Die gesundheitliche Gefahr künstlicher UV-Strahlen rückt so noch weiter in den Hintergrund.

Da es in Deutschland keine Meldepflicht für Solariengeräte gibt, ist es schwierig, alle Nutzungsorte zu erfassen. Das wiederum erschwert eine behördliche Überprüfung hinsichtlich des Einhaltens gesetzlicher Regelungen. Zudem sind Einrichtungen, die lediglich ein bis zwei Solariengeräte betreiben nicht per UV-Schutz-Verordnung verpflichtet, speziell geschultes Personal während der gesamten Betriebsdauer bereitzustellen.

Die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention haben häufige Werbeaussagen und -strategien, die die Branche zur Kundengewinnung nutzt, aus gesundheitswissenschaftlicher Sicht für bewertet. Diese finden Sie im aktuellen Präventionsratgeber „Ins rechte Licht gerückt. Krebsrisikofaktor Solarium“.

Infomaterial Ins rechte Licht gerückt

Diese und weitere Informationen finden Sie auch in unserem Präventionsratgeber „Ins rechte Licht gerückt. Krebsrisikofaktor Solarium“, den Sie als PDF herunterladen oder kostenfrei als Broschüre zu sich nach Hause bestellen können.

Bestellen PDF ansehen

Solarium-Check: Ein Muss vor jeder Nutzung!

Die Deutsche Krebshilfe rät grundsätzlich von Solarienbesuchen ab, da spätere Hautschäden nicht ausgeschlossen werden können. Unbeirrbare, die trotzdem ein Solarium nutzen wollen, sollten jedoch in jedem Fall einen Solariencheck durchführen.

Trifft auch nur ein Punkt der Checkliste nicht zu, benutzen Sie das Solarium auf keinen Fall.

UV-Schutzbündnis

Eine starke Kooperation

Die Deutsche Krebshilfe ist Mitglied im UV-Schutzbündnis. Das Bündnis ist eine Kooperation namhafter Gesellschaften, Organisationen und Behörden aus Strahlenschutz, Medizin, Wissenschaft und Arbeitsschutz. Initiiert wurde es vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Ziel des Bündnisses ist es, das Risiko UV-bedingter Erkrankungen, insbesondere Hautkrebs, zu minimieren. Um dies zu erreichen setzt es sich unter anderem auch dafür ein, dass im Freien ausreichend schattenspendende und vor UV-Strahlung schützende Plätze eingerichtet werden.

Weitere Informationen
Krebs vorbeugen - Schutzbündnis