Deutsche Krebshilfe Medaille erstmals verliehen

Auszeichnung für engagierte Patientenvertreterin Maria Haß

Deutsche Krebshilfe Medaille für engagierte Patientenvertreterin Maria Haß (Foto: www.angeknipst.de/Deutsche Krebshilfe)

Pressemitteilung – 19.12.2022

Bonn (fei) – Zum ersten Mal verleiht die Deutsche Krebshilfe in diesem Jahr die Deutsche Krebshilfe Medaille. Sie ist eine Auszeichnung für besonderes Engagement von Patienten für Patienten. Die Preisträgerin ist Maria Haß. Sie wird unter anderem für ihr langjähriges Wirken in der Patientenorganisation Deutsche ILCO e. V. – Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs sowie deren Angehörige ausgezeichnet. Die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Anne-Sophie Mutter, überreicht die Medaille heute im Rahmen eines Festaktes im Alten Rathaus in Bonn. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert.

„Die Deutsche Krebshilfe zeichnet heute Maria Haß aus, die sich in einem überaus hohen Maße für die Belange von Patientinnen und Patienten einsetzt. Sie hat sich dabei wegweisend eingesetzt, sowohl bei der Deutsche ILCO als auch im Nationalen Krebsplan des Bundesministeriums für Gesundheit, aber auch im Fachausschuss Krebs-Selbsthilfe/Patientenbeirat der Deutschen Krebshilfe“, so Anne-Sophie Mutter. „Mit der Auszeichnung würdigt die Deutsche Krebshilfe das langjährige und vielfältige Engagement von Maria Haß für Patienten.“

Die heute 68-jährige Sozialpädagogin ist seit einer entzündlichen Darmerkrankung im Jahr 1976 selbst Stomaträgerin, also Trägerin eines künstlichen Darmausgangs. Im selben Jahr wurde sie im Alter von 22 Jahren Mitglied bei der Deutsche ILCO. Sie engagierte sich neben ihrem Studium, das sie an der Katholischen Fachhochschule in Köln absolvierte, zunächst ehrenamtlich bei dieser Selbsthilfeorganisation. So baute sie die ‘Junge ILCO’ auf, die sich an junge Betroffene bis 40 Jahre richtet. Daneben besuchte sie Patienten nach einer Stoma-OP im Krankenhaus, sprach ihnen Mut zu und gab hilfreiche Tipps für das Alltagsleben.

Seit 2003 arbeitet sie hauptberuflich für den ILCO-Bundesverband, zunächst als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Sozialpolitik in Freising. Von 2006 bis 2016 war sie Leiterin der ILCO-Bundesgeschäftsstelle, die ihren Sitz in dieser Zeit von Bayern ins rheinländische Bonn verlagerte. Zwischen 2016 und 2020 übernahm sie die Redaktion der Mitglieder-Zeitschrift ILCO-Praxis sowie weiterer Informationsbroschüren und -materialien für Betroffene. 

Im Jahr 2005 erhielt Maria Haß die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland. Sie ist die höchste Anerkennung, die Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Bis heute unterstützt sie die europäische und internationale Stomavereinigung und bringt sich als Patientenvertreterin in dem Fachausschuss ‘Krebs-Selbsthilfe/Patientenbeirat’ der Deutschen Krebshilfe und weiteren Institutionen im Gesundheitssystem ein. Auch der Besucherdienst der Deutschen ILCO im Krankenhaus ist für sie nach wie vor eine wichtige Tätigkeit, um mit Betroffenen persönlich in Kontakt zu kommen und sie zu unterstützen. 

„Ich habe Maria Haß als Persönlichkeit kennengelernt, die sich seit ihrer Jugend für Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen eingebracht hat. In ihrer Arbeit zeigt sich auch ihre unerschütterliche Leidenschaft, der Patientenvertretung im Gesundheitswesen mehr Gewicht zu geben“, so Professor Dr. Gerhard Englert, ehemaliger Vorsitzender der Deutsche ILCO in seiner Laudatio.

„Die Krebs-Selbsthilfe und Patientenvertretung haben einen hohen und wichtigen Stellenwert für die Deutsche Krebshilfe. Aus diesem Grund entschlossen wir uns in diesem Jahr, künftig jährlich eine Auszeichnung für besonderes Engagement von Patienten für Patienten zu vergeben“, so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Mit Maria Haß haben wir eine Persönlichkeit ausgewählt, die diese Auszeichnung hoch verdient hat.“


Interviewpartner, Foto und Lebenslauf der Preisträgerin sowie Bildmaterial von der Preisverleihung auf Anfrage. 
 

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