Pressemitteilung des Paul-Ehrlich-Instituts Langen – 11.02.2019
Zum achten Mal haben das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und der Verein zur Förderung des Langener Wissenschaftspreises den Langener Nachwuchswissenschaftspreis verliehen. Den ersten Preis teilen sich Dr. Anett Pfeiffer (29) und Dr. Frederic Thalheimer (35) für die Erzeugung antitumoraler Immunzellen in vivo. Mit den Preisen werden herausragende Forschungsarbeiten gewürdigt, die zu Erstautor(in)-Publikationen in einer anerkannten Fachzeitschrift geführt haben.
Die Preisträgerinnen und Preisträger erhielten am Montag, 11. Februar 2019, ihre Urkunden und Glückwünsche von Bürgermeister Frieder Gebhardt sowie vom Vorsitzenden des Vereins zur Förderung des Langener Wissenschaftspreises, Prof. Johannes Löwer und PEI-Präsident Prof. Klaus Cichutek.
Bürgermeister Gebhardt sagte bei der Übergabe der Urkunden: "Wir freuen uns, mit dem Nachwuchswissenschaftspreis junge und talentierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu fördern. Wir sind stolz darauf, dass sich Langen als Standort für Forschung und Lehre präsentiert und ich bedanke mich bei der Sparkasse Langen-Seligenstadt, dass sie erneut diesen wichtigen Preis finanziert hat."
Die international hochrangige Forschung am PEI steht in direktem Zusammenhang mit den Aufgaben als Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel. Institutspräsident Cichutek erläutert diese Verbindung: "Die Komplexität der Arzneimittel in unserer Verantwortung setzt aktuelles wissenschaftliches Knowhow voraus. Dieses stellen wir durch eigene Grundlagen- und regulatorische Forschung sicher. Die Arbeiten der diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger liefern exzellente Ideen für die Entwicklung und Prüfung biomedizinischer Arzneimittel."
Den mit 1000 Euro dotierten ersten Preis teilen sich Dr. Anett Pfeiffer und Dr. Frederic Thalheimer als gemeinsame Erstautoren des Artikels "In vivo generation of human CD19-CAR T cells results in B-cell depletion and signs of cytokine release syndrome", erschienen in EMBO Molecular Medicine. Den jungen Wissenschaftlern ist es gelungen, in einem von der Deutschen Krebshilfe geförderten Projekt in Mäusen direkt CAR-T-Zellen zu erzeugen. CAR-T-Zellen sind Immunzellen (T-Zellen) des Körpers, die mit einem künstlichen (chimären) Antigenrezeptor (CAR) versehen werden. Seit August 2018 sind zwei CAR-T-Zelltherapeutika zur Behandlung bestimmter, bisher kaum zu behandelnder Leukämieformen beim Menschen zugelassen. Bei der Behandlung werden in einem sehr aufwendigen Verfahren, das in spezialisierten Versorgungszentren erfolgen muss, Patienten eigene T-Immunzellen entnommen, außerhalb des Körpers verändert, vermehrt und schließlich den Patienten rückinfundiert. Das von Pfeiffer, Thalheimer und Kollegen präsentierte Verfahren, bei dem die CAR-T-Zellen direkt im Körper erzeugt werden, könnte die Behandlung in der Zukunft enorm vereinfachen und wirtschaftlicher machen.
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Bildunterschrift: Von links nach rechts: Klaus Cichutek, Kerstin Schott, Frederic Thalheimer, Cindy Nürnberger, Bürgermeister Frieder Gebhardt, Johannes Löwer. Quelle: PEI.
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