Mildred Scheel - Gründerin und Visionärin
Am 25. September 1974 gründete Mildred Scheel die "Deutsche Krebshilfe e.V.". Die Röntgenärztin und Ehefrau des damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel engagierte sich persönlich für die soziale und gesundheitspolitische Aufgabe der Krebsbekämpfung. Ihre Popularität – in den Jahren 1977, 1978 und 1979 wurde sie in der Bundesrepublik zur „Frau des Jahres“ gewählt – und Impulsivität, ihre unbekümmerte Kühnheit, die Sympathie und Anerkennung, die ihr und ihrem Mann entgegengebracht wurden, ließen die Entwicklung der Deutschen Krebshilfe zu einer Erfolgsgeschichte werden.
„Es ging etwas Kühnes von ihr aus. Das zeigte sich in den Gesichtszügen, in der Mimik, in der Gestik, im Schritt und im Blick. Als kühn bezeichnen wir Menschen, welche bereit und in der Lage sind, Grenzen zu überschreiten, Menschen, die sich vom Gewohnten oder Gewöhnlichen lösen können und die sich in Gestalt von Großzügigkeit und Großherzigkeit darstellen.”
Professor Dr. Peter Schneider, ehemaliges Kuratoriumsmitglied der Deutschen Krebshilfe,
im Jahr 1985
Krebs als gesellschaftliches Tabuthema
Sehr lange Zeit war Krebs in unserer Gesellschaft ein Tabuthema, eine Krankheit, über die Betroffene und Angehörige schwiegen. Mildred Scheel brach dieses Tabu. Durch Gründung der Deutschen Krebshilfe brachte sie die Krankheit in den Fokus der Öffentlichkeit und nutzte ihre öffentliche Präsenz, um über die Krankheit zu sprechen. Selbst Staatsbesuche nutzte sie dafür: 1975 in Moskau, ihrem zweiten Staatsbesuch überhaupt, ließ sie sich von den Repräsentanten der damaligen Sowjetunion Autogramme geben, die für den wohltätigen Zweck versteigert wurden. Zwölf Jahre später resümierte der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker:
„Sie redete nicht mehr um den Namen und um die Sache herum, sie forderte uns auf, vor dieser Krankheit nicht mehr die Augen zu verschließen, sondern sie genau und klaren Blickes anzuschauen.
Ich glaube, dass Mildred Scheel und die Deutsche Krebshilfe unser Verhältnis zur Krankheit (...) verändert haben.”
Richard von Weizsäcker, damaliger Bundespräsident, im Jahr 1986
Der Mildred-Scheel-Förderkreis
Nach der Gründung der Deutschen Krebshilfe gab es viele Menschen, die sich der Organisation persönlich verbunden fühlten. Daraufhin wurde der Förderverein Mildred-Scheel-Kreis ins Leben gerufen. Der zunächst lose Zusammenschluss erhielt am 7. November 1977 den Status eines eingetragenen Vereins. Die Mitglieder trafen sich zu regelmäßigen Teestunden, in denen Erfahrungen und Wissen, aber auch Sorgen und Ängste ausgetauscht wurden.
Heute umfasst der Mildred-Scheel-Förderkreis mehr als 19.000 Menschen, welche die Arbeit der Stiftung Deutsche Krebshilfe und Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe regelmäßig durch Spenden unterstützen. Wenn auch Sie Teil des Mildred-Scheel-Förderkreises werden möchten, können Sie dies mit wenigen Klicks tun. Schon mit 5 Euro im Monat helfen Sie, die Vision von Mildred Scheel fortzuführen.
Tod und Vermächtnis
Jetzt spendenMildred Scheels Grab auf dem Alten Friedhof in Bonn