Nachruf Dr. Helmut Geiger

Die Deutsche Krebshilfe trauert um ihren Ehrenpräsidenten, Dr. Helmut Geiger, der am 11. Januar 2020 im Alter von 91 Jahren verstorben ist.

Dr. Helmut Geiger, Gründungsmitglied der Deutschen Krebshilfe, hat sich mehr als 45 Jahre ehrenamtlich für krebskranke Menschen eingesetzt und der Deutschen Krebshilfe wichtige Impulse für ihre Arbeit gegeben, sowohl inhaltlich als auch in wirtschaftlichen Belangen. Er gehörte 25 Jahre dem Vorstand an und war ebenfalls - bis 1999 - Mitglied der Vorstände der Tochterorganisa­tionen, der Dr. Mildred Scheel Stiftung für Krebsforschung und der Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe. Nach dem Tod von Mildred Scheel übernahm er 1985 bis 1999 sowohl den Vorstandsvorsitz als auch das Präsidentenamt. Im Dezember 1999 hat die Deutsche Krebshilfe Dr. Geiger zu ihrem Ehrenpräsidenten ernannt.

Bis zuletzt war der Wirtschaftswissenschaftler und langjährige Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes der Deutschen Krebshilfe verbunden und gehörte bis zum Jahresende 2019 noch dem Kuratorium der Organisation an.

In seiner Amtszeit als Vorstandsvorsitzender und Präsident hat sich Dr. Geiger für grundlegende Strukturinitiativen der Deutschen Krebshilfe zur Verbesserung der Versorgung krebskranker Menschen eingesetzt. Dazu zählten der Aufbau der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS), von Knochenmarktrans­plantationszentren und der Aufbau von Zentren für die Versorgung von familiären Brust- und Darmkrebs. Auch die Etablierung und Ausbreitung der Palliativmedizin in Deutschland war ihm ein wichtiges Anliegen, wie auch zahlreiche Programme zur Bekämpfung von Krebs im Kindesalter. Der gebürtige Nürnberger hatte auch die Krebsprävention im Blick. Selbst nie eine Zigarette geraucht, setzte er sich in seiner Amtszeit als Präsident der Deutschen Krebshilfe bereits für einen gesetzlichen Nichtraucherschutz ein und forderte erfolgreich ein Werbeverbot für Tabakprodukte.

1994 zeichnete die Bundesärztekammer Helmut Geiger mit dem Ehrenzeichen der Deutschen Ärzteschaft aus und würdigte damit seine großen Verdienste um den Aufbau der Deutschen Krebshilfe. 1993 ehrte ihn der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker mit dem Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband für sein Engagement. Papst Johannes Paul II. würdigte den vielfältigen Einsatz des Präsidenten der Deutschen Krebshilfe ebenfalls. 1997 ernannte das Oberhaupt der katholischen Kirche Geiger zum Komtur-Ritter des Gregorius-Ordens.

Dr. Helmut Geiger hat sich selbstlos und in höchstem Maße für krebskranke Menschen engagiert und sich für die Weiterentwicklung der Onkologie in Deutschland eingesetzt. Die Deutsche Krebshilfe war ihm stets ein Herzensanliegen.

Wir verlieren mit Dr. Helmut Geiger einen großartigen Mitstreiter und wunderbaren Menschen, dessen Gedenken wir in Ehren halten und das uns Verpflichtung sein wird, den von ihm mit eingeschlagenen Weg weiterzugehen.

Unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl gelten seinen Angehörigen.