Brustkrebsmonat Oktober: Bewegung und Sport

Körperliche Aktivität kann zum Therapieerfolg beitragen

Presse-Information – 19.10.2017

Bonn – Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jährlich gibt es in Deutschland etwa 65.500 Neuerkrankte. Dass Bewegung und Sport das Krebsrisiko senken können, ist schon lange bekannt. Körperliche Aktivität kann aber auch positiven Einfluss auf den Verlauf einer Krebserkrankung und das Rückfallrisiko haben. Aus diesem Grund setzen sich die Deutsche Krebshilfe und die Frauenselbsthilfe nach Krebs (FSH) für Sport- und Bewegungsprogramme im Rahmen der Krebstherapie und -nachsorge ein.

Die Wirkung von Sport bei Frauen in Bezug auf Brustkrebs wurde in den vergangenen Jahren in zahlreichen klinischen Studien untersucht. „Frauen, die regelmäßig Sport treiben, senken ihr Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, um durchschnittlich 20 bis 30 Prozent“, erläutert Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Krebshilfe. „Wenn dennoch Krebs auftritt, haben Patientinnen, die vor ihrer Erkrankung regelmäßig Sport getrieben haben, wahrscheinlich ein geringeres Rückfallrisiko.“

Auch in der Phase der Krebsnachsorge ist Sport wichtig für das körperliche und das seelische Wohlbefinden von Krebspatienten. In sogenannten Krebssportgruppen können Betroffene sich bewegen und mit Gleichbetroffenen austauschen. Insofern hat das Thema für die Deutsche Krebshilfe eine große Bedeutung. „Wir halten es für wichtig, sowohl die Forschung auf diesem Gebiet weiter voranzutreiben, aber auch Krebspatienten und Ärzte umfassend über die positiven Effekte zu informieren“, so Nettekoven. Hierzu hat die Deutsche Krebshilfe im Rahmen eines gemeinsamen Projekts „Bewegung gegen Krebs“ mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), dem Deutschen Behindertensportverband sowie der Deutschen Sporthochschule Köln Informationsflyer für Ärzte und Patienten entwickelt. Diese informieren über die Möglichkeiten einer durchgängigen „Bewegungskette“ – von der Akutklinik zum Rehasport bis hin zum lebenslangen Sporttreiben. Der Leitfaden für Ärzte, der entsprechende Leitfaden für Patienten mit dem Titel „Bewegungstherapie und Sportangebote in der Krebsnachsorge“ sowie weitere hilfreiche Broschüren können unter www.krebshilfe.de kostenlos bestellt werden.

Auch die FSH setzt sich für Bewegungs- und Sportangebote im Rahmen von Krebstherapie und -nachsorge ein. „Es hat sich gezeigt, dass körperliche Aktivität – im Rahmen dessen, was den Betroffenen möglich ist – die Nebenwirkungen einer Chemo- oder antihormonellen Therapie messbar reduzieren kann“, so FSH-Bundesvorsitzende Dr. Sylvia Brathuhn. „Außerdem wirkt Sport stimmungsaufhellend und hilft gegen das bei Krebs häufig auftretende Fatigue-Syndrom – einem Gefühl von anhaltender Müdigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit.“

In vielen der mehr als 300 Selbsthilfegruppen in ganz Deutschland bietet die FSH Betroffenen daher unterschiedliche Möglichkeiten an, körperlich aktiv zu sein. Als Zeichen für die Bedeutung von Sport und Bewegung während einer Krebserkrankung hat die Organisation zudem in diesem Jahr eine Spitzensportlerin zu ihrer Botschafterin ernannt. Die fünfmalige Boxweltmeisterin Esther Schouten war vor einigen Jahren ebenfalls an Krebs erkrankt. Nach den notwendigen Therapien hat sie noch weitere Titel im Boxen gewonnen.


Frauenselbsthilfe nach Krebs
Die FSH ist eine der größten und ältesten Krebs-Selbsthilfeorganisation in Deutschland. Sie verfügt bundesweit über ein dichtes Netz an regionalen Gruppen, über ein Forum im Internet (https://forum.frauenselbsthilfe.de), eine Telefonberatung und über Netzwerkangebote für junge, an Krebs erkrankte Frauen sowie Männer mit Brustkrebs. Die Gruppentreffen stehen allen Menschen offen, die an Krebs erkrankt sind, und auch deren Angehörigen. Die Teilnahme an den Treffen ist unverbindlich und ohne Mitgliedsbeitrag.


Kontakt Pressestelle:
Telefon: 02 28 / 33 88 94-08
E-Mail: redaktion@frauenselbsthilfe.de

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