Patientenversorgung auf höchstem Niveau

Bonn, 28.11.2014 (gb) – Die Onkologischen Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe sollen zu einer umfassenden und optimalen Versorgung von Krebspatienten beitragen. Nun hat die Organisation die Ergebnisse ihrer jüngsten Begutachtungen bekanntgegeben. Gefördert werden nach den Empfehlungen einer internationalen Gutachterkommission die universitären Standorte in Dresden, Heidelberg, Köln/Bonn, München, Ulm und Würzburg. Jede Einrichtung wird jährlich mit 750.000 Euro gefördert, für einen Zeitraum von maximal vier Jahren. Danach müssen sich die Zentren neu bewerben. So werden die hohen Standards und Anforderungen, die die Deutsche Krebshilfe an ein Onkologisches Spitzenzentrum stellt, aufrecht erhalten. Mit den bereits geförderten Onkologischen Spitzenzentren Berlin, Düsseldorf, Erlangen, Essen, Frankfurt, Freiburg und Hamburg unterstützt die Deutsche Krebshilfe derzeit insgesamt 13 solcher onkologischen Netzwerke.

 

Eine zentrale Anlaufstelle für Krebspatienten, Tumorkonferenzen, eine interdisziplinäre Behandlung nach aktuellen Leitlinien, ein modernes Qualitätssicherungssystem sowie innovative Krebsforschungsaktivitäten – dies sind einige der Grundvoraussetzungen für ein Onkologisches Spitzenzentrum. Jeder Betroffene soll hier optimal versorgt werden.

Das Förderprogramm „Onkologische Spitzenzentren“  wurde im Jahr 2006 von der Deutschen Krebshilfe initiiert. Ziel des Programms ist es, die Krebsmedizin bundesweit stetig zu verbessern und auf ein hohes Niveau zu bringen. Die Deutsche Krebshilfe sieht die Onkologischen Spitzenzentren als Teil eines umfassenden, dreistufigen Programms, das die Organisation gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft auf den Weg gebracht hat, um eine Neuorientierung in der Krebsmedizin einzuleiten.

In den Spitzenzentren werden Krebspatienten auf höchstem medizinischem Niveau und nach aktuellem Stand der Wissenschaft versorgt. Die Zentren haben aber auch die Aufgabe, zur Entwicklung innovativer Krebstherapien beizutragen sowie Standards für die Versorgungsabläufe zu erarbeiten. Die hier erarbeiteten Fortschritte und Standards in allen Aspekten der Prävention, Früherkennung, Versorgung und Forschung sollen allen onkologischen Versorgungseinrichtungen des Landes zugänglich gemacht werden.

Auf der zweiten Ebene – den so genannten Klinischen Onkologischen Zentren – sollen die abgestimmten Standards zum Wohle der Patienten umgesetzt werden, wobei hier nicht – wie bei den universitären Spitzenzentren – die Forschung im Vordergrund steht. Die dritte Ebene – die Organkrebszentren – rundet das 3-Stufen Konzept ab. Letztlich sollen diese Strukturen dazu führen, dass Krebs-Patienten in Deutschland flächendeckend nach einheitlichen, hohen Qualitätsstandards behandelt und versorgt werden.

„Bei unserer Förderinitiative ist uns auch die enge Zusammenarbeit der Onkologischen Spitzenzentren mit den Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten in der jeweiligen Region sehr wichtig. Diese sollen von den Entwicklungen in den Spitzenzentren profitieren können. Alle Beteiligten sollten im Sinne einer optimalen Patientenversorgung als Gesamt-Netzwerk agieren. Auch die Einbindung von Krebs-Selbsthilfeorganisation ist beispielsweise eine unverzichtbare Voraussetzung für die Förderung als Spitzenzentrum“, betont Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe.


Hintergrundinformation: Onkologische Spitzenzentren

Kriterien für eine Förderung/Anerkennung als Onkologisches Spitzenzentrum:

  • Fachübergreifende interdisziplinäre Onkologie für alle Tumorerkrankungen mit zentraler Anlaufstelle für Krebspatienten.
  • Einrichtung von interdisziplinären Konferenzen („Tumor Boards“) und Tumorsprechstunden.
  • Entwicklung und/oder Umsetzung von Behandlungspfaden im Sinne von Leitlinien.
  • Einbringung von Patienten in klinische Studien und Entwicklung von Forschungsprogrammen zur engen Verzahnung von Forschung und Klinik.
  • Nachweis eines Qualitätssicherungssystems.
  • Dokumentation durch klinische Krebsregister.
  • Psychoonkologische und palliative Versorgung.
  • Einbindung von Krebs-Selbsthilfeorganisationen.
  • Interaktion mit niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern der Umgebung.
  • Regelmäßige Überprüfung der Qualitätsstandards.
Patientenversorgung auf höchstem Niveau

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