Neue Broschüre „Chronische lymphatische Leukämie“

Patientenleitlinie informiert in allgemeinverständlicher Sprache

Titelseite der neuen Patientenleitlinie „Chronische lymphatische Leukämie“

Pressemitteilung – 05.06.2019

Bonn (sha) – Die Diagnose chronische lymphatische Leukämie bringt viele Fragen mit sich. Oft fällt es Betroffenen jedoch schwer, die Fachsprache der Ärzte zu verstehen. Darum bietet die neue Patientenleitlinie „Chronische lymphatische Leukämie (CLL)“ ausführliche Informationen in allgemeinverständlicher Sprache. Betroffene und Experten haben diese Broschüre gemeinsam entwickelt und patientengerecht abgestimmt. Die Patientenleitlinie CLL ist kostenlos bei der Deutschen Krebshilfe erhältlich und steht hier als Download zur Verfügung.

„Was bedeutet die Diagnose für mein weiteres Leben?“, „Welche Therapien gibt es?“, „Wie geht es nach der Behandlung weiter?“. Diese und weitere Fragen stellt sich jeder, bei dem eine chronische lymphatische Leukämie diagnostiziert wurde. Und auch für Angehörige ist es wichtig zu wissen, wie es weitergeht. Antworten finden Betroffene und Angehörige in der neu erschienenen Patientenleitlinie „Chronische lymphatische Leukämie (CLL)“, die die Deutsche Krebshilfe gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) herausgibt.

Die neue Patientenleitlinie informiert über aktuelle medizinische Erkenntnisse und unterstützt Betroffene dabei, ihren Ärzten gezielte Fragen zur Erkrankung zu stellen. Auf dieser Basis können an Krebs erkrankte Menschen kompetent und selbstbewusst ihren persönlichen Weg der Krankheitsbewältigung mit dem Arzt besprechen.

„Mit dem Ratgeber wollen wir Patienten die Angst vor der Therapie nehmen“, sagt Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Sie sollen sich orientieren können und informierte Partner ihres Arztes werden.“

Der Text der Patientenleitlinie beruht auf der „S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge für Patienten mit einer chronischen lymphatischen Leukämie (CLL)“. Diese wissenschaftlich begründete Empfehlung für Ärzte wurde im Rahmen des gemeinsamen „Leitlinienprogramms Onkologie“ der Deutschen Krebshilfe, der Deutschen Krebsgesellschaft und der AWMF erarbeitet und nun in eine allgemeinverständliche Sprache für Betroffene übersetzt.

„Betroffene können sich mit Hilfe der Patientenleitlinien über ihre Krebserkrankung informieren und erfahren, welche Therapien es gibt. So stehen sie dieser schwierigen Situation nicht hilflos gegenüber“, so Professor Dr. Ina Kopp, Leiterin des AWMF-Institut für Medizinisches Wissensmanagement. „Es war wichtig, eng mit Betroffenen zusammenzuarbeiten. Nur so konnten wir patientenrelevante Fragestellungen angemessen berücksichtigen“, ergänzt Professor Dr. Paul Graf La Rosée von der Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO) der Deutschen Krebsgesellschaft.

„Wir wissen, welche Fragen den Betroffenen am meisten auf der Seele liegen. Dies haben wir in der Broschüre berücksichtigt“, fügt Rainer Göbel, Beisitzer im Vorstand der Deutschen Leukämie- & Lymphom-Hilfe und selbst Leukämiepatient, hinzu.

Insgesamt stehen neben der Patientenleitlinie CLL knapp 30 weitere Patientenleitlinien zur Verfügung, die alle hier kostenlos bestellt werden können. Die Patientenleitlinien sind außerdem bei der Deutschen Krebsgesellschaft unter www.krebsgesellschaft.de abrufbar sowie auf der Homepage des Leitlinienprogramms Onkologie unter www.leitlinienprogramm-onkologie.de/patientenleitlinien.


Hintergrundinformation: Chronische lymphatische Leukämie

Die chronische lymphatische Leukämie ist eine bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems. Bestimmte weiße Blutzellen, die B-Lymphozyten, entarten und sterben nicht mehr ab. Sie verdrängen die normale Blutbildung und können sich in Organen wie Lymphknoten oder Milz sammeln und diese vergrößern. Die CLL kann Beschwerden wie häufige Infektionen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit sowie Blutungsneigung verursachen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts erkranken in Deutschland pro Jahr rund 5.500 Menschen neu an einer chronischen lymphatischen Leukämie. Die CLL zählt damit zu den seltenen Krebserkrankungen. Sie tritt überwiegend um das 72. Lebensjahr auf. Eine chronische lymphatische Leukämie ist nicht heilbar, sie schreitet aber nur langsam fort. Betroffene haben daher häufig eine normale Lebenserwartung und gute Lebensqualität. Eine Behandlung ist erst bei Beschwerden oder fortgeschrittener CLL sinnvoll. Dann besteht die Behandlung aus Medikamenten in Tablettenform (zielgerichtete Therapie) oder einer Immun-Chemotherapie. Nur noch selten ist eine Stammzelltransplantation nötig.

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