Aktionsbündnis Nichtrauchen unterstützt Bürgerforum-Votum für mehr Nichtraucherschutz in Baden-Württemberg

Mehr Rauchende durch Cannabis-Freigabe befürchtet

Pressemitteilung - 29.10.2025

Bonn/Berlin – Kein Rauch und kein Dampf mehr in Festzelten und Außenbereichen, in denen sich viele Menschen aufhalten: Das Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR), ein Zusammenschluss aus 22 medizinischen Fachgesellschaften und Gesundheitsorganisationen, unterstützt diese Forderung des Bürgerforums, das in den Gesetzgebungsprozess zur Novellierung des Landesnichtraucherschutzgesetzes in Baden-Württemberg einbezogen wurde. Für die Erweiterung des Nichtraucherschutzes spricht sich eine klare Mehrheit der 51 der per Zufall ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern im Alter zwischen 16 und 75 Jahren aus1. Für das Bürgerforum, darunter ein Viertel Rauchende oder Dampfende, steht die Gesundheit der Bevölkerung und insbesondere die von Kindern und Jugendlichen, an erster Stelle, wenn es um mehr Nichtraucherschutz geht.

Das ABNR tritt für mehr Gesundheitsschutz für nichtrauchende Menschen ein und fordert das Land Baden-Württemberg auf, in die Überarbeitung des Landesnichtraucherschutzgesetzes E-Zigaretten und Tabakerhitzer einzubeziehen. Die Berücksichtigung von E-Zigaretten und Tabakerhitzern im Nichtraucherschutz findet auch in der Bevölkerung Deutschlands bei einer Mehrheit von über 70 Prozent Unterstützung.2

Prof. Dr. Sabina Ulbricht, Vorstandsvorsitzende des ABNR betont: „Bei der Überarbeitung des Landesnichtraucherschutzgesetzes sind Ausnahmeregelungen wie Raucherbereiche, Raucherkneipen oder Raucherzonen auf dem Gelände von Schulen aufzuheben. Auch Außenbereiche wie Terrassen in der Gastronomie sowie öffentliche Orte, wie Spielplätze, Schwimmbäder und Strände sollen komplett rauchfrei sein.“ Auch eine Mehrheit von zwei Dritteln des Bürgerforums fordert rauch- und dampffreie Außenbereiche immer dort, wo viele Menschen zusammenkommen und ein Ausweichen für Nichtraucherinnen und Nichtraucher nicht möglich ist und nennt hier Haltestellen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Sportstätten, Zoos, Open-Air-Veranstaltungen sowie Eingangsbereiche aller öffentlichen Einrichtungen. Regelungen im Gesetz sollten einfach gehalten werden, mit nur wenigen Ausnahmeregelungen.

„Darüberhinausgehende Forderungen des Bürgerforums nach bundesweit strengeren Regeln des Zugangs zu E-Zigaretten für Jugendliche sowie des Verbots von Aromen für diese Produkte sind Ausdruck der Sorge um die Gesundheit zukünftiger Generationen, die wir als ABNR teilen und in unseren Forderungen an die Politik verankert haben“, so Ulbricht weiter. Die Novellierung des Landesnichtraucherschutzgesetzes in Baden-Württemberg biete die Chance, evidenzbasierte Maßnahmen aus der Strategie für ein tabakfreies Deutschland 20403, die den umfassenden Schutz nichtrauchender Menschen gewährleisten, umzusetzen, und damit wirkungsvoll die Gesunderhaltung der Bevölkerung zu unterstützen.

Quellen:

1 https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/buergerforum-uebergibt-stellungnahme-zum-nichtraucherschutzgesetz

2 (https://www.dkfz.de/fileadmin/user_upload/Krebspraevention/Download/pdf/AdWfdP/AdWfdP_2023_Zustimmung-Einbeziehung-E-Zig-Tabakerhitzer-NRSchG_2022-2023.pdf

3 https://www.dkfz.de/fileadmin/user_upload/Krebspraevention/Download/pdf/Buecher_und_Berichte/2021_Strategie-fuer-ein-tabakfreies-Deutschland-2040_dp.pdf

Das Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR) ist ein Zusammenschluss von 22 bundesweit tätigen Gesundheitsorganisationen, die ihre politischen Aktivitäten im Bereich „Förderung des Nichtrauchens/Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens“ bündeln. Vordringliches Ziel des ABNR ist es, Maßnahmen zur Eindämmung der Gesundheitsgefahren durch das Rauchen und Passivrauchen auf politischer Ebene anzuregen, zu fördern und zu begleiten. Zu den Kernforderungen gehören:

  • Jährliche deutliche Erhöhung der Tabaksteuer für konventionelle Zigaretten und E-Zigaretten.
  • Umfassender Schutz vor Passivinhalation für alle.
  • Aufklärungskampagnen zu Risiken von Tabak- und neuen Nikotinprodukten.
  • Das vollständige Verbot von Sponsoring und Marketing für Tabak- und Nikotinprodukte, insbesondere in Online-Medien.
  • Einheitsverpackungen für alle Tabak- und Nikotinprodukte.
  • Verbot von Aromastoffen in E-Zigaretten.
  • Verbot von Einweg-E-Zigaretten.
  • Kostenfreie Angebote der Tabak- und Nikotinentwöhnung für Rauchende in der Gesundheitsversorgung.

Dem Bündnis gehören folgende Organisationen an: Ärztlicher Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit e.V., Bundesärztekammer, Bundeszahnärztekammer, Bündnis Kinder- und Jugendgesundheit e.V., Deutsche Atemwegsliga e.V., Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V, Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V., Deutsche Gesellschaft für Kardiologie e.V., Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V., Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V., Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. DGRh, Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention e.V., Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie e.V., Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Deutsche Herzstiftung e.V., Deutsche Krebsgesellschaft e.V., Deutsches Krebsforschungszentrum, Deutsche Lungenstiftung e. V., Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V., Deutsches Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen, FACT – Frauen aktiv contra Tabak e.V. und die Stiftung Deutsche Krebshilfe. Weitere Informationen bietet das Internet unter www.abnr.de.