Mildred Scheel Cancer Conference - Der zweite Tag

Schon früh am Donnerstagmorgen startete die MSCC in den zweiten Kongresstag. Ab 8:15 Uhr wurden die Vorträge, Abstract Talks und Poster Sessions fortgesetzt. Neben neuen Erkenntnissen aus der Genetik und der Metastasenforschung stand als drittes Schwerpunktthema die Immuntherapie auf dem Programm. Wieder erwartete die vielen Teilnehmer ein wissenschaftlicher Austausch auf höchstem Niveau.

Ein besonderes Format der MSCC lieferten die sogenannten „Flash Talks“. Bei den 16 Kurzvorträgen an insgesamt zwei Kongresstagen erhielt jeder Redner zwei Minuten, um sein Forschungsprojekt möglichst pointiert vorzustellen. Außerdem wurden 106 Poster mit Forschungsergebnissen ausgestellt und von ihren Autoren kommentiert. Das siebenköpfige Organisationskomitee verleiht den drei überzeugendsten Arbeiten am letzten Kongresstag einen mit jeweils 1.000 Euro dotierten Posterpreis.

Auch bei den Fachvorträgen zur gegenwärtig stark thematisierten Immuntherapie war der Hauptsaal am Donnerstag gefüllt und die Fragen im Anschluss an die Beiträge zahlreich. Als immer wichtigeres Standbein in der Behandlung von Krebserkrankungen zielt die Immuntherapie darauf ab, das Abwehrsystem im Kampf gegen Krebs zu unterstützen. Diese Behandlungsform hilft dem Körper, gezielt Krebszellen zu erkennen und diese zu zerstören. Sie gilt derzeit als „state of the art“ in der Onkologie.

Professor Dr. Christine Falk, die Vorsitzende dieses Themenblocks, sprach einleitende Worte für den Vortrag des niederländischen Professors J. H. Fred Falkenburg aus Leiden, „einer der wichtigsten Forscher im Bereich der Immuntherapie.“ In seinem Beitrag mit dem Titel „Alloreactive T cells for the treatment of leukemia“ sprach er insbesondere über die Rolle dieses Therapieansatzes für die Behandlung von Blutkrebs. Der Dreh- und Angelpunkt seiner Forschung liegt dabei in der Kombination aus Stammzell- und T-Zell-Therapie, die den Patienten beziehungsweise Empfänger mit neuen blutbildenden Zellen und zusätzlich auch mit Abwehrzellen versorgt. Zusammen mit seinem Team erforscht Falkenburg den besten Weg, um zu verhindern, dass sich diese Abwehrzellen gegen den Empfänger richten und somit eine sogenannte „Graft-versus-Host-Reaktion“ auslösen.

Zum Artikel "Immuntherapien - Hilfe zur Selbsthilfe"