Trotz Krebs positiv in die Zukunft schauen
Nur durch Zufall entdecken Ärzte bei Manfred Irro Krebs, der bereits Metastasen gebildet hat. Anstatt das ruhige Rentnerleben zu genießen, wird sein Alltag von Behandlungen geprägt. Doch Manfred Irro bleibt positiv, auch dank einer Therapiestudie, die von der Deutschen Krebshilfe gefördert wird.

Zufallsbefund Krebs
2023, nach einer Kontrolluntersuchung seiner zurückliegenden Herz-OP, müssen die Ärzte ein schwieriges Gespräch mit dem gebürtigen Bayern führen. Mit seinem Herzen ist alles in Ordnung, doch die Bilder des CTs zeigen schwarze Punkte auf der Leber. Die anschließende Untersuchung bringt Gewissheit: Manfred hat Krebs. In seiner Leber befinden sich Metastasen eines malignen Melanoms, auch bekannt als schwarzer Hautkrebs. Wo der Krebs seinen Anfang genommen hat, können die Ärzte nicht mehr feststellen. Manfreds Hautbild zeigt keine Anzeichen eines aggressiven Tumors, ihm geht es gut und Schmerzen hat er auch nicht. Der lebensfrohe Senior nimmt die Nachricht ruhig auf. Ohne die Routineuntersuchung wäre der Krebs vermutlich länger unentdeckt geblieben.
„Als der Anruf kam, war ich fix und fertig.
Es war das Schlimmste, was man uns sagen konnte.”
Gudrun, Manfreds Lebensgefährtin
Schritt für Schritt gegen den Krebs
Manfred beginnt umgehend eine Immuntherapie. Diese soll seinem körpereigenen Abwehrsystem helfen, den Krebs besser bekämpfen zu können. Leider zeigt die Behandlung bei Manfred nicht den gewünschten Erfolg. Seine Metastasen sprechen auf die Therapie nicht an. Daraufhin schlägt ihm seine behandelnde Ärztin vor, an einer Studie des LMU Universitätsklinikums München teilzunehmen. Frau Professorin Dr. Lucie Heinzerling leitet dort die sogenannte PROMIT-Studie. Sie soll Betroffenen wie Manfred, deren erste Immuntherapie keine Wirkung zeigte, helfen.
Clever kombiniert –
die PROMIT-Studie
Die PROMIT-Studie kombiniert gezielt Chemo- und Immuntherapie. Sie richtet sich an Betroffene mit metastasiertem schwarzen Hautkrebs, deren erste Immuntherapie wirkungslos war. Bei diesen Betroffenen haben die Tumorzellen Mechanismen entwickelt, die sie unsichtbar für das körpereigene Abwehrsystem machen.
Die kurze Chemotherapie sorgt dafür, dass es innerhalb der Krebszellen zu Mutationen kommt. Diese Mutationen und Veränderungen im Immunsystem steigern die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor vom Immunsystem erkannt wird. Danach folgt die erneute Immuntherapie, die das Immunsystem des Körpers dabei unterstützen soll, die Krebszellen zu erkennen und zu zerstören.
Jetzt für Krebsforschung spendenNeuen Mut schöpfen
„Wir waren erleichtert, dass Manfred an der Studie teilnehmen kann. Das hat uns wieder Mut gemacht“, erzählt Gudrun. Ermöglicht wird die Studie durch die finanzielle Unterstützung der Deutschen Krebshilfe für die vier Studienzentren Erlangen, Regensburg, Würzburg und München. Mehr als 580.000 Euro stellt sie für die Studie von Prof. Heinzerling zur Verfügung. Im Frühjahr 2024 wird Manfred innerhalb der PROMIT-Studie behandelt. Insgesamt vier Monate pendelt er nun zwischen seinem Zuhause und dem Universitätsklinikum. „Mir ging es die meiste Zeit während der Behandlung gut. Von den beiden Chemotherapie-Zyklen habe ich kaum etwas gemerkt. Erst später bekam ich Verdauungsprobleme und war oft müde“, beschreibt Manfred die Nebenwirkungen der Immuntherapie.
Manfreds Leben heute
Nach Abschluss der Behandlung blicken Manfred und Gudrun dem Ergebnis erwartungsvoll entgegen. Und die Ärzte haben gute Nachrichten: Einige Metastasen haben sich zwar vergrößert, sind jedoch innen hohl. Andere Metastasen sind sogar geschrumpft. Gute Voraussetzungen für weitere Behandlungen. Bis der Alltag von Manfred und Gudrun wieder frei von Untersuchungen und Fahrten zum Klinikum ist, wird noch etwas Zeit vergehen. Doch das Paar blickt positiv in die Zukunft.
„Wenn wir wieder frei über unsere Zeit entscheiden können, dann schauen wir uns Deutschland an, machen Städtetrips, ganz spontan und ohne ewig um Krankenhaustermine herum planen zu müssen.“
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