Macht eine Krebstherapie unfruchtbar?
In einem Gemeinschaftsprojekt möchten Wissenschaftler mehrerer Universitätskliniken ermitteln, wie sich eine Krebstherapie auf die Fruchtbarkeit auswirkt.
Projekt-Titel
FertiTOX - eine prospektive Kohortenstudie zur Einführung einer Internetplattform zur Beurteilung der Gonadotoxizität von Krebstherapien, die eine behandlungsprotokollbezogene Beratung zur Fertilität und Maßnahmen zur Fertilitätserhaltung ermöglicht
Worum geht es?
Viele junge Krebspatienten sorgen sich vor der Behandlung, dass sie durch eine Strahlen- oder Chemotherapie unfruchtbar werden könnten. Daher entnehmen Ärzte oft vorsorglich Eizellen und Spermien, beziehungsweise Gewebebiopsien der Eierstöcke oder der Hoden, um sie einzufrieren und im Falle eines späteren Kinderwunsches für eine künstliche Befruchtung zu nutzen. Insbesondere für Frauen sind diese Eingriffe jedoch mit großen zusätzlichen Belastungen und einem späteren Beginn der Krebstherapie verbunden. Dabei gibt es bisher kaum Studien darüber, wie fruchtbarkeitsschädigend Krebstherapien tatsächlich sind. Wissenschaftler der Universitätskliniken Bonn, Heidelberg und Münster wollen daher eine deutschlandweite Internetplattform entwickeln, auf der durch Universitätskliniken und spezialisierte Fruchtbarkeitszentren Daten zur Fruchtbarkeit von Krebspatienten erhoben werden sollen. Beispielsweise sollen hier die Anzahl der Spermien und die Funktion der Eierstöcke vor und bis zu zehn Jahre nach einer Krebsbehandlung festgehalten werden. Die Mediziner wollen anhand dieser Daten die Auswirkungen von Krebstherapien auf die Fruchtbarkeit analysieren.
Förderzeitraum
2023 - 2027
Fördersumme
393.600 €
Projektleitung
Professor Dr. Ariane Germeyer
Standort
Universitätsklinikum Heidelberg