Den Tastsinn von Tumorzellen ausschalten

Tumorzellen erfassen die Beschaffenheit ihrer Umgebung. Je härter das umliegende Gewebe ist, desto schneller können sie wachsen. Ein Marburger Forschungsteam will diese Fähigkeit nun ausschalten.

Projekt-Titel

Die stromale Mechanowahrnehmung als Therapieansatz im Pankreaskarzinom

Worum geht es?

Ein Tumor ist in der Regel härter als das umliegende gesunde Gewebe. Einige Tumoren, beispielsweise in der Brust, können Patienten daher durch Abtasten selber spüren. Doch die Verhärtung ist kein zufälliger Prozess: Krebszellen führen sie aktiv herbei, indem sie Bindegewebe produzieren, das steifer ist als gesundes Bindegewebe. Dieses Gewebe wiederum aktiviert sogenannte Mechanorezeptoren auf der Oberfläche der Krebszellen. Mechanorezeptoren können Prozesse in der Zelle beschleunigen, durch die der Tumor wächst und sich ausbreitet. Dies trifft auch auf Tumoren der Bauchspeicheldrüse zu. Diese werden in der Regel erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, wenn klassische Behandlungsoptionen wie Operation oder Chemotherapie nicht mehr greifen. Ein Forschungsteam der Philipps Universität Marburg will daher einen neuen therapeutischen Ansatz für Bauchspeicheldrüsenkrebs entwickeln, bei dem sie die Mechanorezeptoren der Tumorzellen blockieren und somit ihre Aggressivität reduzieren.

Förderzeitraum

2022 - 2025

Fördersumme

240.535 €

Projektleitung

Professor Dr. Matthias Lauth

Standort

Universität Marburg