Darmkrebs: Häufige Fragen


Darmkrebs Fakten

Pro Jahr erkranken etwa 58.100 Menschen neu an Darmkrebs. Darmkrebs ist bei Männern und Frauen die dritthäufigste Krebserkrankung. Das INFONETZ KREBS, der Beratungsdienst der Deutschen Krebshilfe, steht Ihnen telefonisch zur Seite. Hier beantworten die Berater drei häufig gestellte Fragen zum Thema Darmkrebs.

„Wie kann Darmkrebs behandelt werden?“

Patientenfrage

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Johanna Merkel

„Zur Behandlung von Darmkrebs gibt es die Möglichkeit der Operation und der Chemotherapie.
Auch eine Bestrahlung kann unter Umständen eingesetzt werden.
In bestimmten Situationen ist zusätzlich eine Therapie mit zielgerichteten Medikamenten möglich.

Welche Behandlung im Einzelfall in Frage kommt, hängt insbesondere von der Lage des Tumors im Darm und vom Krankheitsstadium ab. Darüber hinaus spielen die persönliche Lebenssituation und die Wünsche der Betroffenen eine Rolle.

Die verantwortlichen Haus- oder Fachärzte können bei der Suche nach einer geeigneten Klinik für die Behandlung unterstützen.

Das INFONETZ KREBS bietet allgemeine Informationen und Beratung zum Thema Darmkrebs.“

„Welche Risikofaktoren begünstigen Darmkrebs?“

Patientenfrage

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Beate Gimbel | INFONETZ KREBS

„Verschiedene Risikofaktoren können eine Darmkrebserkrankung begünstigen.
Es gibt Faktoren, die man beeinflussen kann und solche, auf die man keinen unmittelbaren Einfluss hat.
Die vermeidbaren Faktoren kann man durch den persönlichen Lebensstil reduzieren:
So ist für regelmäßigen Alkoholkonsum und Rauchen ein Einfluss auf das Darmkrebsrisiko erwiesen.
Auch mangelnde Bewegung und Übergewicht erhöhen das Risiko, ebenso wie eine ballaststoffarme Ernährung mit viel Fleisch oder Wurstwaren.
Nicht direkt zu beeinflussen sind beispielweise chronische Erkrankungen der Dickdarmschleimhaut oder das Auftreten von Dickdarmpolypen. Das gilt auch für Polypen bei nahen Verwandten.“

„Was mache ich, wenn Darmkrebs bereits in meiner Familie aufgetreten ist?“

Patientenfrage

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Johanna Merkel

„Das gehäufte Auftreten von Darmkrebs in einer Familie kann ebenfalls das eigene Risiko erhöhen. Das gilt insbesondere, wenn die Familienmitglieder vor dem 45. Lebensjahr erkrankten. Wird ein erbliches Krebsrisiko in der Familie erkannt, ist eine besondere Unterstützung notwendig. Dafür sind bundesweit Zentren Zentren für familiären Darmkrebs (krebshilfe.de) für familiären Darmkrebs sowie ebenfalls für Brust- und Eierstockkrebs entstanden. In den spezialisierten universitären Einrichtungen profitieren die Betroffenen von einem umfassenden Versorgungskonzept.

Das BRCA-Netzwerk e.V. wurde gegründet um Menschen, die sich in einer ähnlichen Lebenssituation befinden, einen Austausch zu ermöglichen und gezielte Informationen anzubieten. Weitere Angaben dazu erhalten Sie direkt beim BRCA-Netzwerk, das unter der Schirmherrschaft der Deutschen Krebshilfe steht und Hilfen bei allen Krebsarten anbietet für die vererbte, genetische Veränderungen ursächlich sein können (u.a. Darmkrebs): www.brca-netzwerk.de/

Das persönliche Darmkrebsrisiko sollte mit dem Arzt geklärt werden. Geeignete Ansprechpartner sind hierbei die behandelnden Ärzte oder Magen-Darm-Spezialisten.

Allgemeinen Fragen zu den Risikofaktoren für Darmkrebs beantwortet das INFONETZ KREBS.

„Welche Untersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs übernimmt die gesetzliche Krankenkasse und ab welchem Alter sind sie empfohlen?“

Patientenfrage

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Gisela Trapp | INFONETZ KREBS

„Im Rahmen der gesetzlichen Früherkennung von Darmkrebs haben Versicherte ab dem Alter von 50 Jahren Anspruch auf regelmäßige Untersuchungen und erhalten einen Einladungsbrief sowie Informationen von ihrer Krankenkasse.

Frauen und Männer können von 50 bis 54 Jahren einmal im Jahr einen immunologischen Stuhltest machen. Dieser Test weist Blut im Stuhl nach, das mit bloßem Auge nicht sichtbar ist. Kleine Blutmengen können ein Hinweis auf Polypen im Darm oder auf Darmkrebs sein.

Für Männer besteht ab 50 Jahren und für Frauen ab 55 Jahren das Angebot einer Darmspiegelung.
Erfolgt keine Darmspiegelung, kann ab 55 Jahren alle zwei Jahre ein immunologischer Stuhltest durchgeführt werden.

Ihr Arzt unterstützt Sie bei der Entscheidung für Untersuchungen zur Darmkrebsfrüherkennung.

Auch das INFONETZ KREBS informiert und berät sie gerne.

„Wie kann ich mich mit anderen Betroffenen austauschen?“

Patientenfrage

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Beate Gimbel | INFONETZ KREBS

Nach der Diagnose sind die Krebs-Selbsthilfegruppen eine wichtige Anlaufstelle. Sie ermöglichen den Austausch mit anderen Betroffenen.

Menschen mit Darmkrebs können sich an die Deutsche ILCO – eine Selbsthilfevereinigung von Stomaträgern und von Menschen mit Darmkrebs https://www.ilco.de/wenden. Der Verband hilft Erkrankten und deren Angehörigen durch Informationen und unterstützt im Umgang mit der Erkrankung. Ein besonderes Angebot des Selbsthilfeverbands richtet sich dabei speziell an jung Erkrankte.

Die Deutsche Krebshilfe fördert die Deutsche ILCO bereits seit vielen Jahren und unterstützt diese bei ihren Aktivitäten.

Das INFONETZ KREBS informiert gerne zum Thema Selbsthilfegruppen.

„Worauf muss ich bei meiner Ernährung achten?“

Patientenfrage

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Johanna Merkel

„Wenn an Darmkrebs Erkrankte normal essen können, weil sie keine großen Beschwerden wie zum Beispiel Übelkeit oder Appetitlosigkeit haben, dann empfehlen wir eine abwechslungsreiche, vollwertige Ernährung.

Ist eine normale Ernährung aufgrund der Erkrankung oder der Therapie nicht möglich, sollten die Ernährungsempfehlungen an die jeweiligen Beschwerden und deren Ursache angepasst werden. Eine einheitliche „Krebsdiät“ oder allgemeingültige Empfehlungen gibt es für Darmkrebspatienten nicht. In jedem Fall sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und ein stabiles Körpergewicht geachtet werden.

Bei therapiebedingten Problemen kann eine individuelle Ernährungsberatung durch professionelle Fachkräfte hilfreich sein.

Der behandelnde Arzt unterstützt Betroffene und Angehörige bei Fragen rund um das Thema Ernährung.

Menschen mit Darmkrebs können sich an die Deutsche ILCO – eine Selbsthilfevereinigung von Stomaträgern und von Menschen mit Darmkrebs https://www.ilco.de/ – wenden, die unterstützenden Informationen zur Ernährung bei Darmkrebs anbietet.

Auch das INFONETZ KREBS informiert und berät Betroffene gern.

„Warum ist eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme sinnvoll und welchen Anspruch haben Menschen mit Darmkrebs darauf?“

Patientenfrage

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Gisela Trapp | INFONETZ KREBS

„Eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme kann dazu beitragen, den Behandlungserfolg zu sichern und die Rückkehr in den Alltag zu erleichtern. Die meisten Krebspatienten haben Anspruch auf eine Rehabilitationsmaßnahme. Sie hat das Ziel, Betroffene bei der Wiedererlangung oder dem Erhalt körperlicher, beruflicher oder sozialer Fähigkeiten zu unterstützen.

Eine Rehabilitationsmaßnahme für Krebspatienten kann als Anschlussheilbehandlung direkt im Anschluss an die erste Behandlungsphase – nach Operation, Strahlentherapie und medikamentöse Tumortherapie –oder als onkologische Reha spätestens bis zum Ende des ersten Jahres nach der Erstbehandlung erfolgen. Der Antrag für die Anschlussheilbehandlung muss bereits im Krankenhaus, oder vom niedergelassenen Onkologen oder Radiologen gestellt werden.

Je nach Gesundheitszustand sind weitere ambulante oder stationäre Rehabilitationsmaßnahmen unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

Weiterführende Informationen finden sich auf der Website der Deutschen Krebshilfe Onkologische Rehabilitation (Reha nach Krebs) (krebshilfe.de).

Der behandelnde Arzt unterstützt bei der Antragstellung von ambulanten und stationären Rehabilitationsmaßnahmen.

Auch das INFONETZ KREBS informiert und berät zu den Möglichkeiten einer stationären Rehabilitationsmaßnahme nach einer Krebsbehandlung.

„Ich habe Operation und Chemotherapie erfolgreich hinter mich gebracht. Seitdem bin ich häufig müde und antriebslos. Was kann ich tun?“

Patientenfrage

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Beate Gimbel | INFONETZ KREBS

„Grundsätzlich kann eine Tumorerkrankung oder deren Behandlung zu Abgeschlagenheit und Leistungsschwäche führen. Erreicht dies eine besonders intensive Form, kann es sich um das sogenannte Fatigue-Syndrom handeln. Um die geeignete Therapie zu finden, ist eine Abklärung möglicher Ursachen durch die behandelnden Ärzte erforderlich. Hilfreiche Tipps bieten die Deutsche Krebshilfe mit ihrem blauen Ratgeber ,Fatigue‘ sowie die Deutsche Fatigue Gesellschaft

Ratgeber Darmkrebs

Grundlegende Informationen zum Thema Darmkrebs – von der Diagnose, über die Therapie bis hin zur Nachsorge – finden Sie im Ratgeber „Darmkrebs“ der Deutschen Krebshilfe.

Benötigen Sie Hilfe?

Das INFONETZ KREBS steht Betroffenen nach einer Krebsdiagnose bei! Eine persönliche, kostenfreie Krebsberatung erhalten Sie montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr unter der Telefonnummer 0800 / 80 70 88 77 oder per E-Mail: krebshilfe@infonetz-krebs.de.

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