Viele Menschen unterschätzen die Intensität der Sonne und riskieren so ein erhöhtes Hautkrebsrisiko. Orientierung bietet der UV-Index – sowie das Projekt WATCH OUT, das den Index am Strand, in den Bergen und bei Outdoor-Events sichtbar macht.
Warntafeln im öffentlichen Raum
Wie schützt man sich vor etwas, das wir mit unseren Sinnen nicht wahrnehmen können? Die Rede ist von der ultravioletten Strahlung der Sonne, die uns wärmt, aber gleichzeitig der Hauptrisikofaktor für Hautkrebs ist. Wie können wir bei intensiver Sonne dennoch im Freien gesundheitsbewusst unterwegs sein?
Antworten darauf bietet das von der Deutschen Krebshilfe geförderte Projekt WATCH OUT. Es macht die Intensität der UV-Strahlung an den Orten sichtbar, an denen wir gerne unsere Freizeit verbringen. Das Herzstück des Projekts sind auffällige Warntafeln, die den UV-Index (UVI) anzeigen – eine international gültige Farbskala mit Werten von 1 (schwach) bis 11+ (extrem).
Zu jedem Wertebereich gibt es einfache Schutzempfehlungen:
- Schatten suchen,
- schützende Kleidung tragen,
- eine Kopfbedeckung aufsetzen und
- Sonnencreme verwenden.
Ein Pfeil auf den Warntafeln zeigt den jeweiligen UVI-Tageshöchstwert an. Wer mehr wissen möchte, scannt einfach den QR-Code der WATCH OUT-Warntafeln und erhält weitere Infos aufs Handy.

Die Warntafeln sind mittlerweile an Stränden der Nord- und Ostsee sowie in Süddeutschland zu finden. Weitere Standorte sind bundesweit im Aufbau. Städte, Gemeinden und Landkreise nutzen das Projekt zunehmend, um die Bevölkerung vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen.
Prominente Unterstützung durch Susanne Klehn

Frau Klehn, warum ist Ihnen UV-Schutz so wichtig?
„Ich selbst hatte schon mehrfach Hautkrebs: 2009 ein malignes Melanom am Rücken und im vergangenen September wurde bei mir ein Basalzellkarzinom, also weißer Hautkrebs, am Nasenflügel diagnostiziert und operativ entfernt. Beides hat Narben hinterlassen, was mir besonders im Gesicht große Angst gemacht hat. Von der bloßen Angst um mein Leben beim schwarzen Hautkrebs möchte ich gar nicht erst sprechen, nur so viel: Sie war enorm, weil ein malignes Melanom früh streut.
Mit klugem UV-Schutz kann jeder sein Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, deutlich reduzieren. Es liegt mir deshalb sehr am Herzen, viele Menschen so früh wie möglich über UV-Schutz aufzuklären. Als Teenie bin ich der UV-Strahlung völlig unkritisch begegnet und trage jetzt die Folgen. Das würde ich anderen gern ersparen.“
Wie verbringen Sie Ihre Zeit im Freien?
„Mein Verhalten im Freien ist durch meine erneute Hautkrebserkrankung natürlich noch einmal geschärft worden und ich bin mir einmal mehr bewusst, dass man sich nicht nur am Strand und beim klassischen Sonnenbad schützen muss, sondern praktisch bei jeder Aktivität draußen. Vor allem auch beim Sport im Freien, beim Joggen etwa, bei Spaziergängen, beim Radfahren und der Gartenarbeit. Und das auch an schattigen Tagen!“
Was sind Ihre persönlichen UV-Schutz-Tipps?
„Im Sommer meide ich konsequent die Mittagssonne und suche mir lieber einen Schattenplatz, ob beim Eisessen oder im Biergarten. Und: Ich habe an heißen Tagen trotz allem immer ein langes Hemd aus Leinen oder einem anderen angenehmen Stoff dabei, welches ich mir überziehe, sobald mich mein Weg länger durch die Sonne führt. Denn: Kleidung ist ein Top-UV-Schutz! Für Gesicht, Lippen, Hals und Hände nutze ich täglich einen hohen UV-Schutz als Creme. Auf ausgedehnte Sonnenbäder verzichte ich seit vielen Jahren ganz.“
Was ist das Besondere an WATCH OUT?

„Endlich wird der UV-Index zum Star! Das Besondere an WATCH OUT ist, dass das Projekt uns genau dort abholt, wo wir gern unsere Freizeit verbringen und wir kaum etwas dafür tun müssen: Einfach auf die WATCH OUT-Stationen achten oder alternativ den UV-Index über Wetter-Apps abrufen! Mit einem Blick sind wir dann bestens über die Intensität der UV-Strahlung informiert und erfahren gleichzeitig, wie wir uns schützen können. Ich wünsche mir, dass WATCH OUT bundesweit an möglichst vielen Orten sichtbar wird und immer mehr Menschen Ihr Sonnenverhalten am UV-Index ausrichten.“
WATCH OUT-Partner vor Ort
„Unsere ehrenamtlichen Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer sorgen dafür, dass die Menschen im Wasser sicher sind. Wir helfen aber auch gern dabei, Badegäste vor der UV-Strahlung zu schützen. Die Gesundheit unserer Badegäste ist uns ebenso wichtig wie die unserer Mitarbeitenden. Die UV-Index-Warntafeln sind dafür eine perfekte Unterstützung. Wir erleben viele Menschen, die erstaunt sind, wie hoch die UV-Strahlung im Sommer selbst an bewölkten Tagen sein kann.“
Dr. Dorothee Dill, stellv. Bundesärztin Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG)


„Mit WATCH OUT haben wir in unserem Landkreis ein effizientes und nachhaltiges Projekt rund um Hitze- und UV-Schutz installiert, das gleichzeitig durch seine einfache Umsetzung und die überschaubaren Kosten in allen Bereichen überzeugt.“
Julia Weiss, Geschäftsstellenleitung Gesundheitsregionplus Landkreis Mühldorf a. Inn
„Unsere WATCH OUT-Warntafel ist für unseren Kajak- und SUP-Verleih am Chiemsee besonders wichtig, weil die UV-Strahlung auf dem Wasser gleich doppelt wirkt – durch die direkte Sonne von oben und die Reflexion auf dem Wasser. Unsere Gäste sehen auf einen Blick, wie hoch die UV-Strahlenbelastung an diesem Tag ist und wissen so, wie sehr sie sich schützen müssen. So können sie ihre Zeit auf dem Wasser sicher genießen!“
Oliver Parker, Geschäftsführer Parker Outdoor, Chiemgau

Haben Sie Interesse?
Holen auch Sie WATCH OUT in Ihre Region, Ihr Freibad oder Ihre Outdoor-Veranstaltung! Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter WATCH-OUT.io oder bei Carina Jung, Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention unter der Telefonnummer 040 334 65 33 99 oder per E-Mail an jung@adpev.de.