Fortschritte und Hoffnung für kleine Krebspatienten

Während andere Kinder mit 18 Monaten im Laufschritt die Welt erkunden, wird bei Julian ein Neuroblastom festgestellt – ein Tumor in der Nebenniere, der bereits Metastasen gebildet hat. Ein dreieinhalbjähriger Behandlungsmarathon beginnt. Erst die Teilnahme an einer klinischen Studie gibt der Familie neue Hoffnung.

Julian und seine Eltern

Die Geschichte eines Superhelden

Als Julians Mutter eine Beule an der Schläfe ihres Sohnes entdeckt, ist es fast zu spät. In seinem kleinen Körper hat sich ein Neuroblastom ausgebreitet – ein bösartiger Tumor in der Nebenniere, der vom Kopf bis ins Knochenmark Metastasen gebildet hat.

Was für Julian und seine Familie folgt, sind dreieinhalb Jahre Hoffen und Bangen. Mut macht ihnen eine klinische Studie, gefördert von der Deutschen Krebshilfe – und Buzz Lightyear, ein Comic-Held, der für Julian zu einer Art Schutzschild wird: Mit ihm versucht er, sich im Krankenhaus vor negativen Erlebnissen zu schützen.

Gute und schlechte Nachrichten

„Ein Tumor, so groß wie ein Tennisball wuchs in Richtung des Gehirns“, erzählt Julians Mutter.

Als dieser nach einer Gewebeprobe unbemerkt zu bluten beginnt, muss Julian sofort notoperiert werden. Dabei können die Ärzte nur 90 Prozent des Tumors entfernen, den Rest soll die Chemotherapie zerstören.

„Wir haben jetzt eine harte Nuss zu knacken“,

gibt der behandelnde Arzt den Eltern zu verstehen.

In ihrer Verzweiflung erhält die Familie die Möglichkeit, an einer klinischen Studie teilzunehmen. Die sogenannte RIST-Studie wird von Prof. Dr. Selim Corbacioglu von der Kinderklinik des Universitätsklinikums Regensburg geleitet.

Mit seinem Team will der Arzt und Wissenschaftler die Wirksamkeit einer neuen Therapiemöglichkeit nachweisen – speziell bei Kindern mit einem Hochrisiko-Neuroblastom.

Die RIST-Therapie sorgt für die entscheidende Wende

Der Behandlungsansatz kombiniert erstmals moderne molekular-basierte Medikamente mit einer milden Chemotherapie. Die Nebenwirkungen sind viel geringer als bei anderen Therapien: weniger Übelkeit, weniger Appetitlosigkeit, weniger Probleme mit der Verdauung.

Auch wenn nach dieser Therapie weitere schmerzvolle und körperlich enorm belastende Strahlen-, Chemo- und Immuntherapien notwendig sind, hat die RIST-Therapie für die entscheidende Wende im Kampf gegen den Krebs gesorgt. Nach einer weiteren Transplantation – von Stammzellen seiner Mutter Monika – braucht Julian die Superkräfte von Buzz Lightyear nicht mehr: Julian überlebt! Mit fünf Jahren geht er zurück in den Kindergarten und gilt heute als geheilt.

Julian erobert sich das Leben zurück

An die ersten Behandlungen kann sich der heute Zwölfjährige kaum erinnern. Die schwierigen Jahre liegen zum Glück hinter ihm. Heute geht es Julian wieder richtig gut – er ist geheilt!

Mit seinen Freunden ist er am liebsten draußen unterwegs, spielt, lacht und holt all die Momente nach, die er während der langen Krankenhauszeit verpasst hat. Mit Begeisterung erkundet er jetzt auf seinem Mountainbike die Welt, jede Abfahrt ist ein kleiner Sieg. Er hat große Träume – später möchte er Ingenieur oder Architekt werden.

Julian ist heute wieder ein fröhlicher Junge und kann sich auf Weihnachten freuen.
Seine Mutter hat in einem Fotoalbum die gesamte Zeit festgehalten.
Julians Diagnose war ein Schock für seine Eltern. Der Kampf gegen den Krebs ist Teil ihres Lebens geworden.
Julian freut sich, dass er wieder häufiger Zeit mit seinen Freunden genießen kann.
Julian ist sehr aktiv: Nach seinen zahlreichen Behandlungen kann er unbeschwert Zeit draußen verbringen.
Julian spielt gerne Lego und träumt davon, Ingenieur oder Architekt zu werden.

„In einem Fotoalbum habe ich die gesamte Zeit festgehalten, auch die schwierige – die Geschichte eines Superhelden.”

Monika, Mutter von Julian

Fortschritte für krebskranke Kinder

Das Neuroblastom ist der häufigste bösartige Tumor im Kleinkindalter und eine der lebensbedrohlichsten Krebserkrankungen bei Kindern überhaupt. Mehr als die Hälfte der Betroffenen erleidet einen Rückfall, von denen neun von zehn Kindern leider noch nicht geheilt werden können.

Mit der RIST-Therapie könnte sich das ändern. In der gleichnamigen klinischen Studie, an der auch Julian teilnahm, konnten Prof. Corbacioglu und sein Team die erstaunliche Wirkung der RIST-Therapie und die steigenden Heilungschancen objektiv bestätigen.

Außerdem kann die Therapie ambulant durchgeführt werden – die Kinder und ihre Familien müssen nicht mehr unter langen Krankenhausaufenthalten leiden.

Die Studie hat gezeigt, dass Kinder mit einem Hochrisiko-Blastom durch die RIST-Therapie unter deutlich weniger Nebenwirkungen zu leiden haben.

„Die Studie hat gezeigt, dass Kinder mit einem Hochrisiko-Blastom durch die RIST-Therapie unter deutlich weniger Nebenwirkungen zu leiden haben.“

Prof. Dr. Selim Corbacioglu 
Kinderklinik des Universitätsklinikums Regensburg

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Die Deutsche Krebshilfe hat die RIST-Studie sechs Jahre lang mit 1,1 Mio. Euro gefördert. Helfen Sie uns, weitere wichtige Projekte für die Krebsmedizin zu unterstützen – mit Ihrer Spende!

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